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Welche Daten sammelt Windows 10? Microsoft lässt die Hosen runter

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Windows 10 bietet den Nutzern endlich mehr Kontrolle über die Datenschutzeinstellungen.

(Foto: jwa)

Jetzt spielt Microsoft mit offenen Karten: Mit dem Creators Update für Windows 10 kommen nicht nur neue Funktionen, sondern auch neue Privatsphäre-Einstellungen. Nutzer erfahren dann endlich detailliert, welche Daten die Software sammelt.

Die Veröffentlichung des großen Creators Updates für Windows 10 steht unmittelbar bevor, Neugierige und Ungeduldige können das Aktualisierungspaket bereits bei Microsoft herunterladen. Als offiziellen Starttermin für die weltweite Verteilung gibt Microsoft den 11. April an. Mit dem Update kommen auch neue Privatsphäre-Einstellungen für die Nutzer, die den Kunden mehr Transparenz und Kontrolle bringen sollen. Für die ursprüngliche Datenschutzerklärung fing sich der Konzern heftige Kritik ein, auf die erst sehr spät eine Reaktion folgte - Windows-Chef Terry Myerson versuchte persönlich, mit einem Blog-Eintrag die Wogen zu glätten.

Hilfe bei der Einrichtung

Zu den Verbesserungen bei den häufig kritisierten Datenschutzeinstellungen gehören detaillierte Informationen zur Konfiguration der einzelnen Punkte. Das neue Set-Up ersetzt die wenig transparenten "Express-Einstellungen". Wer nach dem Update seine Datenschutzeinstellungen unter Windows 10 einstellen und anpassen möchte, bekommt zu jedem einzelnen Punkt genauere Informationen.

Bei Windows-10-PCs, die bereits in Betrieb sind, werden Nutzer per Benachrichtigung aufgefordert, ihre Datenschutzeinstellungen entsprechend des neuen Set-Ups anzupassen. Wer Windows 10 neu installiert oder von Windows 7 oder Windows 8 wechselt, muss die wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen in Zukunft Punkt für Punkt selbst vornehmen, bevor es mit der Installation weiter geht. 

Details gibt's nur auf Englisch

Auch bei den Diagnose- und Nutzungsdaten, die Microsoft sammelt, räumt das Creators Update auf. Es gibt dann nur noch zwei Konfigurationsstufen, "Einfach" und "Vollständig". Auf der einfachen Stufe sammelt Microsoft nur Telemetrie-Daten, die für die Sicherheit und Systemstabilität von Windows 10 notwendig sind. Das Datenvolumen verringert sich laut Microsoft dadurch um etwa die Hälfte.

Alle Diagnose- und Nutzungsdaten, die gesammelt werden, zählt der Konzern nun erstmals komplett auf und veröffentlicht die lange Liste im Netz - allerdings vorerst nur auf Englisch. Dazu gehören im "vollständigen" Modus zum Beispiel Daten zum Surfverhalten über den Edge-Browser, Produktvorlieben und Werbedaten, Ortungs- und Verbindungsdaten, Hardware- und Systeminformationen und Daten zur App-Nutzung und zu installierten Programmen. Microsoft nutzt die Daten in diesem Modus unter anderem auch, um "maßgeschneiderte" Tipps und Empfehlungen zu geben. Auch die Liste der im einfachen Modus erhobenen Telemetrie-Daten hat Microsoft ins Netz gestellt. Sie dienen vor allem dazu, Probleme zu identifizieren.

Im "Privacy Dashboard" können Nutzer schon seit Anfang des Jahres einen Einblick in die Daten zum Browser- und Suchverlauf, zu Standorten und anderen Aktivitäten einsehen und diese bei Bedarf löschen lassen.

Datenschutzerklärung für EU-Bürger

Im Abschnitt "Europäische Datenschutzrechte" sollen EU-Bürger darüber informiert werden, wie Microsoft sich an die hier geltenden Datenschutzgesetze hält. Der Eintrag ist aber etwas versteckt zu finden: Bei "Weitere wichtige Informationen zum Datenschutz" muss man erst auf "Erfahren Sie mehr" klicken, um die Informationen zu bekommen. Alle Neuigkeiten in der Datenschutzerklärung listet Microsoft hier auf

Welche Neuerungen Windows 10 mit dem Creators Update bekommt, ist kein Geheimnis: n-tv.de hat alles Wissenswerte zur Windows-10-Version 1703 zusammengefasst.

Quelle: ntv.de, jwa

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