Dicker Akku, starke Kamera Moto Z Play knipst mit Hasselblad-Mod
02.09.2016, 13:00 Uhr
Sieht nicht so aus, ist aber ein Smartphone mit Modulaufsatz: das Moto Z Play und das Hasselblad-Mod.
(Foto: jwa)
Auf der IFA zeigt Lenovo ein neues Moto-Smartphone und präsentiert seine Moto Mods. Highlight ist das mit Hasselblad entwickelte Kamera-Modul, das den Moto-Phones ungeahnte Fähigkeiten verleiht. n-tv.de zeigt das neue Smartphone und erklärt, was das Hasselblad-Mod besonders macht.
Bei seiner Pressekonferenz auf der IFA hat der chinesische Hersteller Lenovo auch Neuigkeiten aus der Smartphone-Sparte vorgestellt. Mit dem Moto Z Play zeigen die Chinesen auf der Messe den Nachfolger des im Juni 2016 vorgestellten Moto Z. Das Play ist, wie schon sein Vorgänger Moto X Play, nicht ganz so gut ausgestattet wie das High-End-Schwestermodell, hat dafür aber einen dickeren Akku. Doch das wahre Highlight ist auf der Veranstaltung gar nicht das Gerät selbst.
Besonders ist vielmehr das modulare Konzept, mit dem Lenovo einen ganz ähnlichen Weg geht wie LG mit seinem G5. Wenn das Moto Z und das Z Play im September auf den deutschen Markt kommen, werden sie in Begleitung erscheinen. Beide Geräte können mit Modulen erweitert werden, von denen Lenovo in Berlin einige zeigt.
Die Verbindung mit den Extra-Aufsätzen erfolgt über den sogenannten Moto-Mods-Connector, eine Andockstation mit in zwei Reihen angeordneten Kontakten auf der Rückseite der Geräte. Hier werden die "Moto Mods" genannten Module angedockt. Darunter sind unter anderem ein Akkupack, ein Lautsprecher von JBL oder auch ein kompakter Beamer.
Moto Mod von Hasselblad
Für das meiste Aufsehen sorgte auf der Pressekonferenz aber das neu vorgestellte Kamera-Modul, das Lenovo in Zusammenarbeit mit dem High-End-Kamerahersteller Hasselblad entwickelt hat. Das Hasselblad-Modul kommt mit Bedientasten, die auch eine richtige Kamera hat, und kann ganz einfach am Smartphone befestigt werden. Der 12-Megapixel-Sensor soll anständige, hochwertige Bilder machen, besonders ist aber vor allem der 10-fache optische Zoom, der die Möglichkeiten der Smartphone-Fotografie erweitern soll.
Mit gewöhnlichen Smartphones ist es nämlich nicht möglich, wirklich an Motive heranzuzoomen. Der sogenannte digitale Zoom vergrößert einfach nur einen bestimmten Bildausschnitt - dadurch nimmt die Bildqualität deutlich ab, bis nur noch Pixelbrei übrig bleibt. Beim optischen Zoom hingegen bleibt die Qualität erhalten, Tiefenwirkung und Räumlichkeit unterscheiden sich außerdem deutlich vom "falschen Zoom" der Ausschnittvergrößerung.
Das Modul erlaubt Aufnahmen im RAW-Format und bietet Fotografen neben dem manuellen Zoom-Regler weitere Einstellungsmöglichkeiten. Es ist recht leicht, was auch daran liegt, dass es keinen eigenen Akku hat. Wie sehr sich die Bedienung des Hasselblad-Mods auf die Akkulaufzeit auswirkt, muss ein Test zeigen.
Zukunftsgarantie für Moto Mods
Das Moto-Mods-System ist frisch, sein Erfolg ungewiss. Doch Lenovo macht es richtig und bietet ein Entwicklerpaket an, mit dem theoretisch jedes Unternehmen eigene Mods entwickeln kann, die mit den Smartphones kompatibel sind. Damit ist zumindest die Möglichkeit gegeben, dass mit der Zeit noch viele Mods hinzukommen. Und für unentschlossene Käufer bietet Lenovo eine Garantie auf die Zukunft: Mindestens drei Gerätegenerationen lang sollen die Mods unterstützt werden.
Wer gerne viel knipst und den Hasselblad-Aufsatz voll ausnutzen will, bekommt mit dem Z Play die längere Laufzeit: Das rund 2 Millimeter dickere Z-Modell hat einen 3510-Milliamperestunden(mAh)-Akku, das Moto Z muss mit 2600 mAh auskommen. Auch der Prozessor, ein Snapdragon 625, ist sparsamer als der 820er im Moto Z. Damit soll das Z Play auf Laufzeiten von bis zu 50 Stunden kommen. Das 5,5-Zoll-Display löst in Full HD auf (1920 x 1080 Pixel), 3 Gigabyte Arbeitsspeicher sind an Bord sowie 32 Gigabyte interner Speicher. Die Kamera macht Fotos mit 16 Megapixeln, die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf.
In den Verkauf gehen beide Moto-Z-Modelle und das Hasselblad-Modul im September, das Moto Z soll dann 700 Euro kosten, das Z Play wird für 450 Euro angeboten. Das Hasselblad-Modul kostet dann noch einmal 300 Euro extra.
Quelle: ntv.de