Klingeln öffnet Haustür Nello One macht Gegensprechanlagen smart
27.07.2018, 11:37 Uhr
Nello One findet über fast jeder Gegensprechanlage Platz.
(Foto: Nello)
Nello One ist ein kleines Zubehör, das die Gegensprechanlage zum smarten Türöffner machen soll. n-tv.de hat ausprobiert, ob das wie versprochen klappt und wie schlau die Lösung tatsächlich ist.
Für Wohnungstüren gibt es schon recht viele Lösungen, um sie "smart" zu öffnen, beispielsweise das Nuki Smart Lock. Sie nützen einem allerdings wenig, wenn man mit voll bepackten Armen erstmal durch die Haustür kommen muss. Für solche Fälle soll Nello One die ideale Lösung sein, ein kleines Gerät, das die gute alte Gegensprechanlage mit dem WLAN verbindet. n-tv.de hat es ausprobiert.

Rechts oben auf der Platine steht die Typenbezeichnung, Nello One wird mit den Steckverbindungen über dem Lautsprecher verkabelt.
Bevor man sich den smarten Türöffner anschafft, sollte man auf der Website des Herstellers überprüfen, ob Nello One mit der Anlage der Wohnung kompatibel ist. Dafür muss man zunächst deren Bezeichnung herausfinden. Meistens ist es dafür nötig, die Gegensprechanlage zu öffnen und einen Blick ins Innere zu werfen. Das ist aber nicht schwierig, weil man gewöhnlich nur Steckverbindungen lösen muss und zweitens ohnehin nötig, um Nello One zu verbinden.
Verkabeln nach Zahlen
Wie das funktioniert, erfährt man in der App, die man vorher auf dem Smartphone installieren muss. Je nach Anlagentyp verkabelt man das kleine Kästchen unterschiedlich. Welche Farbe mit welcher Zahl oder Ziffer verbunden wird, sieht man in der Anleitung gut.
Nachdem man die Kabel mit Nello One verbunden hat, heftet man das Kästchen mit einem Klebe-Pad an die Wand über die Anlage und verbindet dann nach Anleitung die Kabel mit deren Steckplätzen. Die Arbeit ist recht schnell erledigt, dazu ist lediglich ein wenig Fingerspitzengefühl nötig.
Im Prinzip ist Nello One dann schon betriebsbereit, denn Strom zieht das Gerät über die Gegensprechanlage. Dass das klappt, zeigt dessen grüne LED rechts unten an. Bevor man loslegen kann, muss man Nello One aber erst noch mit dem WLAN verbinden, wofür sich der Hersteller eine clevere Lösung hat einfallen lassen. Nachdem man den Zugangscode in der App eingegeben hat, morst das Smartphone-Display das Passwort mit Lichtzeichen zu Nello One, das neben einer LED auch einen Fotosensor hat. Im letzten Schritt geht man zur Haustür und klingelt, damit der smarte Türöffner das Signal erkennt.
Klingeln genügt
Über die App, die dazu permanent Standort-Zugriff haben muss, weiß Nello One, dass der Besitzer des Smartphones in der Nähe ist. Das Gerät öffnet dann die Tür, wenn er klingelt. Dabei kann man einen Umkreis mit einem Radius zwischen 100 und 500 Metern und ein Zeitfenster von 5 bis 20 Minuten bestimmen. Betritt man den vorgegebenen Bereich, öffnet Nello die Haustür, wenn man im eingegebenen Zeitraum klingelt. Im Test hat das mit den niedrigsten Werten gut funktioniert.
Man kann außerdem die Tür manuell über einen Schieberegler öffnen oder bestimmte Zeitfenster einrichten, in denen immer geöffnet wird, wenn es klingelt. So kann man beispielsweise einem Putzdienst Zugang gewähren. Auch das hat im Test einwandfrei geklappt. Ebenso wie das Hinzufügen eines Post- oder Bringdienstes. Auch in diesem Fall öffnet man ein Zeitfenster, wenn ein Paket oder andere Zustellungen vor der Wohnungstür abgelegt werden sollen.
Nello One führt Protokoll
Schließlich kann man weitere Nutzer hinzufügen, die ebenfalls die App auf ihrem Smartphone installiert haben. Nello One öffnet dann auch ihnen die Tür, wenn sie klingeln. Man kann andere Personen aber auch zu Administratoren mit vollem Zugriff auf alle Funktionen machen.
Die App protokolliert alle Nello-One-Aktivitäten und man kann später beispielsweise nachsehen, an welchem Tag zu welcher Uhrzeit eine bestimmte Person oder ein Lieferdienst das Haus betreten hat. Außerdem kann man Push-Nachrichten aktivieren. So erfährt man beispielsweise, dass eine angemeldete Person geklingelt hat und muss nicht zur Tür gehen. Die Benachrichtigungen kann man deaktivieren, aber das Aktivitätsprotokoll zeichnet trotzdem alles auf. So könnten sich Mitbewohner beobachtet und kontrolliert fühlen. Es wäre gut, wenn man dies für angemeldete Personen abstellen könnte.
Schlüssel braucht man trotzdem
Nello One ist eine unkomplizierte Lösung, um die Gegensprechanlage zum smarten Türöffner zu machen. Alle Funktionen haben im Test einwandfrei funktioniert, Probleme traten in den vergangenen zwei Wochen nicht auf. Das kann allerdings vorkommen, wenn das heimische WLAN oder die Nello-Server ausfallen. Ohne Schlüssel sollte man das Haus also nie verlassen.
Nello One ist auch nur die halbe Miete, denn nur wenn man auch für die Wohnungstür einen smarten Türöffner hat, muss man nicht mehr nach dem Schlüssel kramen. Nello One alleine kostet schon 150 Euro, in der Kombination mit einem Nuki blättert man dann um die 400 Euro hin. Und richtig praktisch wäre Nello One erst, wenn man über das Smartphone auch mit Personen reden kann, die geklingelt haben.
Quelle: ntv.de