Das wütende Pressecho in der Türkei spiegelt die große Enttäuschung über Deutschland und die verabschiedete Resolution wider. Es wird von Verrat und zerbrochener Freundschaft gesprochen. Ministerpräsident Yildirim lenkt dagegen ein.
Nicht nur die Parlamentarier demonstrieren Einigkeit - auch die Inlandspresse lobt die Entscheidung, das Massaker in Armenien als Genozid einzustufen. Unstimmigkeit gibt es dagegen über das Fernbleiben der Kanzlerin sowie den Zeitpunkt der Resolution.
Der Zorn Ankaras reicht bis zum Platz der Republik in Berlin. Doch Armenier, Pontosgriechen und Kurden lassen es sich nicht vermiesen, die Völkermord-Resolution zu feiern. Auf die Stimmung schlägt die Abstinenz der Kanzlerin. Von Issio Ehrich
Der Bundestag war gewarnt: Stimmt das Parlament für die Armenien-Resolution, kühlt sich das Verhältnis zur Türkei ab. Ankara gibt nun einen ersten Schritt bekannt: Der Chefdiplomat des Landes soll vorübergehend zurück in die Heimat.
Nahezu alle anwesenden Bundestagsabgeordneten stimmen für eine Resolution, in der die Massaker an den Armeniern als Völkermord bezeichnet werden. Die Türkei ist wütend - und erkennt das Votum nicht an.
Der Bundestag beschließt eine Resolution, in der die Ermordung und Vertreibung der Armenier vor 100 Jahren als Völkermord bezeichnet wird. Mit einem Handschlag hat alles angefangen. Von Hubertus Volmer
Die Abgeordneten des Bundestags handelt unbeeindruckt von den Drohungen Ankaras: Gegen den Willen der türkischen Regierung verabschieden die Parlamentarier die Resolution, in der die Morde an Armeniern vor über 100 Jahren als Völkermord bezeichnet werden.
An diesem Donnerstag will der Bundestag eine Resolution verabschieden, die den Völkermord an den Armeniern so nennt. Zwei wichtige Mitglieder der Bundesregierung werden nicht anwesend sein.
Historiker müssten die Sache noch prüfen, die AfD könnte von der Resolution profitieren. Die Türkei torpediert die richtige Bewertung des Völkermordes an den Armeniern mit absurden Thesen. Leider mit gewissem Erfolg. Ein Kommentar von Issio Ehrich