Bundesbank

Die EZB pumpt wegen der anhaltenden Finanzkrise erneut einen dreistelligen Milliardenbetrag in den Geldmarkt. Bundesbank-Chef Axel Weber forderte die Banken auf, endlich alle Risiken offen zu legen.

Angesichts der anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten verabschiedet sich die Bundesbank von dem bisher prognostizierten Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent. In einem Redemanuskript von Bundesbank-Präsident Axel Weber heißt es nun, aus heutiger Sicht müssten an der Prognose "gewisse Abstriche" gemacht werden.

Trotz des drastisch angezogenen Goldpreises plant die Deutsche Bundesbank keine größeren Verkäufe aus ihren Beständen von rund 3400 Tonnen. "Gold ist auch ein Puffer für unsere Devisenreserven", sagte Bundesbankpräsident Axel Weber. Der Umfang der Reserven stehe derzeit nicht zur Disposition.

Bundesfinanzminister Steinbrück darf sich über einen warmen Geldregen freuen: Die Bundesbank hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 4,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre. Das hohe Zinsniveau hat der Staatsbank geholfen, die Verluste aus der Dollarschwäche auszugleichen.

Die Bundesbank blickt nach bisher unbestätigten Informationen auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurück. Dass der Gewinn 2007 im Milliardenbereich liegen werde, war bereits Mitte Februar durchgesickert. Ein Pressebericht nennt jetzt eine deutlich höhere Summe.

Der Chef der Bundesbank, Axel Weber, hat die Zins-Entscheidung der EZB verteidigt. Die Inflationsrisiken seien die größte Sorge in der Euro-Zone. Er zeigt sich optimistisch, dass die Konjunktur im Laufe des Jahres wieder Fahrt aufnehmen werde.

Die Union möchte offenbar Bundesbank-Vorstandsmitglied Reckers zum neuen Chef der KfW-Bankengruppe machen. "Absägen" wollen CDU und CSU die jetzige Chefin Matthäus-Maier aber nicht.

Die Bundesbank bleibt optimistisch, was die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland angeht. Das Wachstum könne im Jahresschnitt bei zwei Prozent liegen. Allerdings gebe es ein "ungewöhnlich hohes Maß an Unsicherheit", zum Beispiel durch die Rezessionsängste in den USA.

Die Bundesbank hat nach Schätzungen von Experten im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn erzielt. Einem Zeitungsbericht zufolge erwartet das DIW einen Überschuss zwischen 3,5 und vier Mrd. Euro. Beim Münchner Ifo-Institut geht man von einem Plus von fünf Mrd. Euro aus. Finanzminister Peer Steinbrück erwartet lediglich einen Bundesbank-Gewinn in Höhe von 3,5 Mrd. Euro.

Bundesbankpräsident Axel Weber hat vor der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale gewarnt. Lohnpolitik und Finanzpolitik seien in der Verantwortung für die Preisstabilität. Für das Wirtschaftswachstum sieht er "Abwärtsrisiken".