Deutscher Gewerkschaftsbund

Bisher war Sommer und Fußball-WM, doch das Sparpaket und die Gesundheitsreform bringen die Gewerkschaften auf. Nach der Sommerpause sollen Union und FDP den Druck der Menschen zu spüren bekommen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund beschließt seine Runderneuerung: Die 66 DGB-Regionen verlieren ihre Eigenständigkeit und werden in die Bezirke integriert. Die Arbeit der hauptamtlichen Funktionäre soll von ehrenamtlichen erledigt werden. Auch der Jahresetat wird schlanker. Wie viele Stellen auf der Kippe stehen, ist unklar.

Auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin wird Michael Sommer im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Sommer erhält 94 Prozent. Vor vier Jahren waren es nur 78 Prozent gewesen.

Kanzlerin Merkel hält eine Transaktionssteuer international nicht für durchsetzbar. Applaus bekommt sie auf dem DGB-Kongress für die Ankündigung einer Regulierung von Hedgefonds. Bei der EU-Finanzministerkonferenz werde man Großbritannien "leider überstimmen müssen".

Niedriglöhne, Finanzkrise, Mindestlohn: Die Gewerkschaften nutzen den Tag der Arbeit für eine Abrechnung mit der Sozial- und Arbeitspolitik der Regierung. DGB-Chef Sommer sieht den gesellschaftlichen Frieden und die Demokratie bedroht.

Finanzminister Schäuble bereitet weitgehende Sparmaßnahmen zur Konsolidierung der Staatsfinanzen vor. Während er sich der Unterstützung der Bevölkerung sicher ist, fordert der DGB-Vorsitzende Sommer Steuererhöhungen, um damit das Haushaltsloch zu stopfen und mehr Geld für Bildung und öffentliche Investitionen bereitzustellen.

Die FDP setzt sich gegen Vorwürfe von DGB-Chef Sommer zur Wehr, sie schlage eine rechtspopulistische Richtung ein. Parallelen zwischen der deutschen FDP und der FPÖ in Österreich seien abwegig.

DGB-Chef Sommer hält die Gefahr, dass die FDP zunehmend rechtspopulistische Töne anschlägt, für groß. Vizekanzler Westerwelles Hartz-IV-Äußerungen seien ein Warnsignal.

DGB-Chef Sommer denkt ans Aufhören. Vier Jahre noch, dann soll Schluss sein für ihn. Er sei kein Freund der Rente mit 67. Bis 2014 will er aber noch kräftig mitmischen.

Der Mindestlohn in Deutschland sollte nach dem Willen des Deutschen Gewerkschaftsbundes nicht unter 8,50 Euro pro Stunde liegen.