EZB

Der griechische Bankensektor ist weiter schwer krank. Die großen Geldinstitute schreiben 2012 riesige Verluste. In Griechenland herrscht eine desolate wirtschaftliche Lage. Die Banken kämpfen mit hohen Kreditausfällen.

Weitere bis zu 3 Milliarden Euro sind einem Medienbericht zufolge notwendig, um Zyperns kleinere Geldinstitute am Leben zu erhalten. Der schwedische Abgeordnete Hökmark sagt, dass das EU-Parlament die Beteiligung reicher Kontoinhaber an der Bankenrettung fordern werde. Aus der EU-Kommission verlautet Gegenteiliges.

• Zyprischer Bankchef tritt ab Vermögende Anleger trifft es hart

Nur noch wenige Stunden bleiben Zypern, um ein Sanierungskonzept vorzulegen. Ansonsten will die EZB dem Land den Geldhahn abdrehen. Doch offenbar sind die Gespräche des Landes mit der Troika festgefahren. Bundesfinanzminister Schäuble sieht harte Zeiten auf die kleine Insel zukommen.

• Zyprische Zwangsabgabe Entscheidung weiter offen
• Kirchenoberhaupt sieht Euro-Untergang Zypern soll austreten

Zyperns Kirchenoberhaupt empfiehlt den Austritt aus dem Euro. Erzbischof Chrysostomos II. sagt den Untergang der Gemeinschaftswährung voraus. Zuvor würde die zyprische Kirche dem Land aber monetär unter die Arme greifen. Ein Rettungsplan Zyperns liegt auch kurz vor dem Ablauf des EZB-Ultimatums noch nicht auf dem Tisch, Finanzminister Sarris spricht aber von "erheblichen Fortschritten".

• Zeit wird knapp Zypern kommt nicht weiter

Die Zeit wird knapp. Am Montag will die EZB den maroden zyprischen Banken den Geldhahn zudrehen, sollte bis dahin kein Rettungspaket geschnürt sein. Nun beschließt Zyperns Parlament einen Solidaritätsfonds, ein Beschluss über die umstrittene Zwangsabgabe für Sparanlagen steht aber noch aus. Diese könnte deutlich höher ausfallen als bislang erwartet.

• Ausweg aus Bankenkrise Zypern zum Teil gerettet
• Zypern sucht einen Ausweg Merkel lehnt Renten-Plan ab

Mit einem flauen Gefühl im Bauch verabschieden sich Börsianer am deutschen Aktienmarkt in den Feierabend: In der Zypernkrise tun sich Abgründe auf, in die kein Anleger ohne Beklemmungen blicken mag. Das Ultimatum der EZB läuft in wenigen Tagen aus. Daten aus den Kernländern der Eurozone verdüstern zusätzlich die Perspektiven.

• "Wir stecken im Schlamassel" Eurozone wappnet sich für Schock

Das feste Vertrauen der Investoren in die Handlungsmacht der Europäischen Zentralbank scheint die Devisenmärkten vor größeren Erschütterungen abzuschirmen. Ökonomen gehen davon aus, dass Europa eine Lösung zur Rettung Zyperns finden wird - womöglich erst in letzter Sekunde.

• Liveticker Zypern +++ 21.57 Uhr Zypern billigt Teile des Rettungspakets +++

Die EZB wird es schon richten. Mit diesem Anleger-Gedanken steigt der Euro trotz der Zypern-Krise kräftig an. Sollte sich der Markt hier täuschen, könnten die Folgen jedoch schmerzhaft sein. Erste Analysten sehen die Gemeinschaftswährung schon bald bei 1,26 Dollar, der Anleihenhändler Pimco tritt bei seinem Euro-Engagement ordentlich auf die Bremse.

Für die Bundesbank ist die Schuldenkrise noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil: Weil gewaltige Risiken in den Büchern schlummern, müssen die Notenbanker ihre Rücklagen aufblasen. Das schmälert nicht nur den Gewinn. Es reißt auch ein neues Loch in die deutsche Staatskasse.

• Schäuble muss umplanen Schuldenkrise belastet Bundesbank erneut

War's das mit der magischen "8"? Der deutsche Aktienmarkt kommt einfach nicht in Fahrt. Nur gut 40 Punkte trennen den Dax von der 8000. Dann der Rückstoß zur Erde. Das Zinsniveau bleibt laut EZB-Chef Draghi vorerst stabil. Da hatten sich mancher was anderes erhofft.