Finanzminister

Eigentlich sollte Finanzminister Peer Steinbrück der Star der SPD sein. Eigentlich.

Mit Expertise, erfreulichen Haushaltszahlen, Überzeugungskraft und Humor glänzt Peer Steinbrück im Amt. Der Finanzminister mag Nashörner: "Die kommen langsam in Gang, aber wenn sie einmal in Fahrt sind, hält sie nichts mehr auf."

Finanzminister Steinbrück will den Schuldenberg des Bundes möglichst schnell abbauen. Sein Kabinettskollege Glos hat dafür zwar Verständnis, sieht jedoch auch andere Prioritäten: Möglicherweise sei es sinnvoller, mit Steuersenkungen die Wirtschaft anzukurbeln.

Die gegenwärtige Finanzkrise gefährdet nach Ansicht von Finanzminister Steinbrück nicht den Aufschwung in Deutschland. Auch die Deutsche Bank gibt sich optimistisch: Vorstandschef Ackermann zeigt sich sowohl für das eigene Geschäft als auch für die weltweite Bankenbranche zuversichtlich. Zugleich lobte er die Zentralbanken.

Es sind die amerikanischen Häuser, aber unser Problem, könnte man in Abwandlung der Worte des ehemaligen Washingtoner Finanzministers John Conally meinen, der einst sagte: "Es ist unsere Währung, aber Euer Problem". Telebörsen-Moderator Frank Meyer erklärt, warum noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.

Finanzminister Steinbrück hat sich als Konsequenz aus der Hypothekenkrise für eine stärkere Konzentration im deutschen Bankensektor ausgesprochen. An den Ereignissen der vergangenen Wochen könne man sehen, dass eine weitere Konsolidierung der Branche wünschenswert sei, sagte er in einem Interview. Der harte Wettbewerb dränge die Institute in Bereiche, von denen sie nichts verstünden, so Steinbrück.

Sachsen Finanzminister Metz tritt Ende September von seinem Amt zurück. Der CDU-Politiker zieht damit die Konsequenz aus dem Notverkauf der Sachsen LB. Es sei für ihn sehr schmerzlich, dass die einzige ostdeutsche Landesbank nicht mehr eigenständig habe erhalten werden können, sagt Metz. Wer ihm im Amt folgt, ist bislang unklar, möglicherweise Finanzstaatssekretär Voß.

Der chinesische Finanzminister Jin ist offiziell "aus persönlichen Gründen" zurückgetreten. Inoffiziell ist von einer Sex- und Korruptionsaffäre die Rede.

Kaum fließt wieder Geld in die öffentlichen Kassen, wachsen die Begehrlichkeiten. Die FDP spricht sich prompt für Steuersenkungen aus, doch Finanzminister Steinbrück bleibt entschlossen.

"Sicher hätte ich mir manchmal schnellere und präzisere Informationen gewünscht", sagte Sachsens Finanzminister Metz. Der CDU-Politiker ist Chef des Verwaltungsrates der SachsenLB. Ob es wegen der Schieflage personelle Konsequenzen geben werde, entscheide nicht der Verwaltungsratsvorsitzende allein, sagte Metz weiter.