Levante

Die syrische Opposition wirft einer deutschen Reederei vor, Kriegsmaterial an das Regime in Syrien zu liefern, was ein klarer Verstoß gegen das Waffenembargo der EU wäre. Türkische Behörden untersuchen das Schiff tagelang. Jetzt steht fest: An Bord sind nur Sprengkapseln für den Bergbau.

Glaubt man den Berichten, die aus Syrien dringen, hält die seit dem 12. April geltende Waffenruhe überhaupt nicht. So sterben Zivilisten durch Kugeln der Regierungstruppen, in Damaskus geht eine Bombe hoch. Die wenigen UN-Beobachter können kaum etwas ausrichten.

Tausende Tote innerhalb weniger Monate und kein Ende des Blutvergießens in Sicht. Nun einigt sich immerhin der UN-Sicherheitsrat auf den Entwurf einer Syrien-Resolution, über den heute entschieden werden soll. Danach sollen mehr Beobachter nach Syrien reisen, das Assad-Regime soll ihnen "völlige Bewegungsfreiheit" zusichern.

Die Weltdiplomatie wird im Syrienkonflikt zunehmend nervös. EU-Politiker in Brüssel wollen mit "Luxus-Sanktionen" die syrische Führungsclique schwächen. US-Außenministerin Hillary Clinton regt inzwischen sogar einen Militäreinsatz an. Die Uno-Diplomaten sitzen inzwischen an der von allen Seiten geforderten neuen Resolution gegen das Assad-Regime.

Die Reederei des deutschen Frachters "Atlantic Cruiser" widerspricht Berichten, wonach an Bord Waffen für Syrien gewesen sein sollen. Das Schiff habe Sprengkapseln geladen, die für die Suche nach Erdgas benötigt werden. Die türkischen Behörden durchsuchen weiter die Fracht.

Rainer Stinner, Chefaußenpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion, schließt die Beteiligung Deutschlands an einem möglichen militärischen Einsatz in Syrien nicht aus. Es bleibt zu hoffen, dass wie im Falle Libyens die Vernunft obsiegt, und Bundesaußenminister Guido Westerwelle seinen Parteifreund zurückpfeift. ein Kommentar von Manfred Bleskin

Syriens Präsident Assad bricht die vereinbarte Waffenruhe und die Außenminister der "Freunde Syriens" können sich dennoch nicht auf konkrete Schritte gegen sein Regime einigen. Nun sollen erst einmal mehr Beobachter ins Land. Darüber hinaus besteht wenig Einigkeit.

Seit genau einer Woche gilt die mühsam ausgehandelte Waffenruhe in Syrien. Seitdem gibt es auch Berichte über Schüsse und Gefechte. Die Uno reagiert mit harten Worten, doch vor Ort kann sie nichts tun: Die Beobachter schlagen sich vor Ort mit dem Assad-Regime herum.

Das türkische Militär stoppt die "Atlantic Cruiser", auf der eine Waffenlieferung für Syrien vermutet wird. Das Schiff hat nach unbestätigten Berichten Waffen, Munition und Kriegsgerät aus dem Iran geladen. Nun wollen die türkischen Behörden die Ladung untersuchen.

Regimegegner in Syrien berichten von willkürlichen Massakern der Regierungstruppen an der syrischen Bevölkerung. Die USA werfen Syrien vor, die Waffenruhe nicht einzuhalten.