Libyen

Die Schrecken der Diktatur liegen immer noch wie ein dunkler Schatten über Libyen. In der Leichenhalle des Zentralkrankenhauses von Tripolis verwalten Beamte den Horror von einst. Hinter einer schweren Eisentür lagern Körper von Menschen, denen Libyens rachsüchtiger Gewaltherrscher nicht einmal die Totenruhe gönnte.

Die Unzufriedenheit vieler Libyer mit der herrschenden Übergangsregierung wächst. Ein Grund ist die Planung eines neuen Geheimdienstes, ein anderer die angespannte wirtschaftliche Lage. Nun mehren sich Berichte über Folter in Libyens Haftanstalten.

Trotz des Tods von Muammar Gaddafi ist der Machtkampf in Libyen nicht entschieden. Der Übergangsrat versucht, mit Festnahmen die Kämpfer des Machthabers zurückzudrängen. Die reagieren mit Gewalt und demonstrieren in Bani Walid, wie einflussreich sie noch immer sind.

Die Zeit des Diktators sind endgültig vorbei. Auch auf Libyens Geldscheinen soll künftig nicht mehr Gaddafi zu sehen sein. Als erstes werden die 50-Dinar-Scheine aus dem Verkehr gezogen.

Die EU will eingefrorene Konten der libyschen Zentralbank wieder freigeben. Auch alle Vermögen bei der Libysch-Arabischen Auslandsbank in der Europäischen Union sind davon betroffen. Mit der Entscheidung will die EU die Erholung der libyschen Wirtschaft unterstützen.

Noch immer sind die genauen Umstände des Todes von Ex-Diktator Gaddafi Ende Oktober in Libyen unklar. Vorwürfe von Russlands Regierungschef Putin, die USA seien Handlanger und an der Tötung Gaddafis beteiligt gewesen, weisen die USA als "lächerliche Behauptung" zurück.

Keine Ahnung, was in Libyen los ist und jede Menge zweifelhafter Beziehungen zu Frauen - am Ende kann sich Herman Cain im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner weder fachlich noch menschlich behaupten. Er will Washington nun von "außern her verändern".

Vier Tage nach der Festnahme des Sohnes von Machthaber Gaddafi, Saif al-Islam, werden weitere Einzelheiten bekannt. Offenbar wurde er verraten, von dem Mann, der ihm zur Flucht verhelfen sollte. Libyen will Saif al-Islam selbst den Prozess machen. Der Übergangsrat einigt sich derweil auf das künftige Kabinett.

Nur einen Tag nach der Festnahme von Saif al-Islam, dem Lieblingssohn des libyschen Ex-Diktators Gaddafis, wird nun auch Abdullah al-Sanussi geschnappt. Der ehemalige Geheimdienstchef des Landes soll sich im Haus seiner Schwester versteckt haben. Wie das neue Libyen allerdings mit den alten Machthabern abrechnet, ist fraglich.

Libyens neue Regierung will den festgenommenen Sohn des früheren Machthabers Gaddafi nicht an den Internationalen Strafgerichtshof nach Den Haag überstellen. Saif al-Islam werde in Libyen in einem ordentlichen Gerichtsverfahren nach den Lehren des Islam behandelt. Im diesem Fall droht dem Gaddafi-Sohn die Todesstrafe.