Mindestlohn

Die rund 850.000 Mitarbeiter von Gebäudereiniger- Firmen haben künftig Anspruch auf einen tariflichen Mindestlohn.

Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) trifft Vorbereitungen für die Einführung von Mindestlöhnen in insgesamt zehn Branchen.

Bei der Neuregelung des Niedriglohnsektors streiten SPD und CDU um die Vorherrschaft eines von zwei Konzepten. Entweder der Mindestlohn (SPD) oder der Kombilohn (CDU) sollen greifen.

Viele Geringqualifizierte verdienen deutlich weniger als den derzeit diskutierten Mindestlohn von 7,50 Euro.

Viele Geringqualifizierte verdienen deutlich weniger als den derzeit diskutierten Mindestlohn von 7,50 Euro.

Bundesarbeitsminister Müntefering will einen Mindestlohn von zunächst fünf Euro netto pro Stunde einführen. Der Entwurf soll in der zweiten Märzwoche vorgestellt werden.

"Wer Vollzeit arbeitet, der muss auch davon leben können", so Müntefering. Tariflöhne von 3,18 Euro pro Stunde nennt er sittenwidrig.

Mindestlohnbereiche könnten Einzelhandel, Hotels und Gaststätten, Land- und Forstwirtschaft, das Friseurhandwerk sowie die Fleischverarbeitende Industrie, die Entsorgungswirtschaft, das Bewachungsgewerbe, die Leiharbeit und Postdienstleistungen werden.

Wer für seine Arbeit einen Stundenlohn um etwa 3,10 Euro erhalte, müsse einen Satz wie "Sozial ist das, was Arbeit schafft" als Hohn empfinden.

Einen Tag vor dem Treffen der Koalitionsspitzen im Kanzleramt hat Bundesarbeitsminister Müntefering angedeutet, einen bundesweiten Mindestlohn notfalls per Gesetz festzulegen.