Opel

Die Gläubiger der angeschlagenen US-Autobauer General Motors (GM) und Chrysler wollen auf die prekäre Lage der beiden Firmen offenbar unterschiedlich reagieren. Während sich die GM-Anteilseigner Kreisen zufolge auf eine Insolvenz der Opel-Mutter vorbereiten, sind die Chrysler-Gläubiger offenbar zu Zugeständnissen bereit.

Die US-Regierung erwägt Medienberichten zufolge den Einstieg des Staates bei dem Opel-Mutterkonzern General Motors (GM). GM sieht zugleich immer weniger Chancen für eine Sanierung ohne Insolvenzverfahren.

Der Autobauer Opel sieht einer möglichen Insolvenz seiner US-Mutter General Motors gelassen entgegen. Betriebsrat und Opel-Sprecher betonen, ein solcher Schritt dürfte keinen Einfluss auf das Europageschäft des Konzerns haben. Opel werde "als bedeutend unabhängigerer Teil eines starken globalen Produktionsnetzwerkes" aus der Krise hervorgehen.

Aus dem Umfeld von General Motors (GM) sickern weitere Gerüchte an die Öffentlichkeit: GM-Manager sollen demnach eine schnelle Insolvenz vorbereiten. Der einst größte Automobilkonzern der Welt könnte bereits in sechs Wochen in zwei Teile zerbrechen. Noch ist unklar, was das für die deutsche GM-Tochter Opel und ihre Mitarbeiter bedeutet.

Die Zukunft des Autoherstellers Opel bleibt Wahlkampfthema der Großen Koalition. SPD-Chef Franz Müntefering heizte die Diskussion in einem Interview an: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde einem Staatseinstieg bei dem Autobauer zustimmen und damit ihre Haltung ändern müssen, meinte er. Doch die Union bleibt skeptisch.

Der staatlich kontrollierte Fonds Aabar aus Abu Dhabi hat nach eigener Auskunft weder Interesse an einer Aufstockung seines Daimler-Anteils noch an einem Einstieg bei Opel. Ein Aabar-Sprecher dementierte einen entsprechenden Medienbericht.

Die angeschlagene Opel-Mutter General Motors trifft Kreisen zufolge Vorbereitungen für eine mögliche Insolvenz. Die Vorbereitungen seien "intensiv und ernsthaft", hieß es aus Unternehmenskreisen. An der Börse sorgten die Gerüchte für Unruhe, die Aktie verliert 14 Prozent.

Politiker und Arbeitnehmervertreter bei Opel hoffen auf einen Einstieg des Emirats Abu Dhabi bei dem Autobauer. Sowohl der Betriebsrat als auch Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zeigten sich für eine Beteiligung offen und gesprächsbereit.

An der in Konkurs gegangenen schwedischen GM-Tochter Saab sind dem Insolvenzverwalter zufolge rund 20 Firmen interessiert. Die Opel-Schwester benötigt allerdings eine Mrd. US-Dollar für neue Modelle und Maßnahmen zur Restrukturierung. Der Autobauer will einen Großteil seiner Schulden abschreiben, um 2011 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Die Herrscherfamilie Abu Dhabis bekundet erstmals öffentlich das Interesse des Scheichtums an einem möglichen Einstieg beim Autobauer Opel. Es gebe staatliche Investmentfonds oder private Investoren, die zu einem solchen Geschäft in der Lage seien, sagte Vizepremier Scheich Hamdan. Die IG-Metall will in den kommenden Tagen Bedingungen für mögliche Investoren aufstellen.