Porsche

Die VW-Betriebsräte könnten in einem künftigen Großkonzern einem Aufsichtsrat mit jeweils drei Porsche- und VW-Vertretern auf der Arbeitnehmerseite zustimmen. Als Gegenleistung erwarteten die Wolfsburger jedoch ein Einlenken von Porsche-Chef Wiedeking im Ringen um eine größere Arbeitnehmervertretung der Holding, die künftig die VW-Anteile kontrollieren soll.

Im Streit um die künftige Mitbestimmung in der neuen Porsche-Holding demonstriert der VW-Betriebsrat seine Macht: In allen sechs westdeutschen VW-Werken wurde die Arbeit für eine Stunde unterbrochen. Die Arbeitnehmervertretung informierte die Belegschaft über die Situation nach dem Urteil zum VW-Gesetz sowie über die bei Porsche getroffene Mitbestimmungsvereinbarung.

Im Mitbestimmungsstreit mit Porsche lässt die VW-Belegschaft die Muskeln spielen. In allen sechs westdeutschen VW-Werken sind am Mittwoch einstündige Informationsveranstaltungen geplant, während denen die Produktion ruhen soll.

Im Konflikt um die künftigen Machtverhältnisse bei Volkswagen hat der VW-Betriebsrat den möglichen neuen Mehrheitsaktionär Porsche zu schnellen Klarstellungen aufgefordert. "Wir brauchen ein klares Signal, dass die Eigentümer-Familien Porsche und Piech sich zu ihrer sozialen Verantwortung bekennen", sagte Gesamtbetriebsratschef Osterloh in einem Interview.

Kompromiss gesucht: Die Betriebsratchefs von Porsche und VW wollen ihren Streit um die Mitbestimmung bei der neuen Porsche-Holding beilegen. Auf Einladung des künftigen IG-Metall-Vorsitzenden Berthold Huber wollen sich die Kontrahenten Uwe Hück von Porsche und Bernd Osterloh von VW am kommenden Dienstag zu einem Gespräch treffen.

Porsche hat im Streit mit dem VW-Betriebsrat über die Mitbestimmung einen Sieg errungen. Das Arbeitsgericht Stuttgart wies Anträge der Arbeitnehmervertreter zurück. Hintergrund ist eine Vereinbarung des Porsche-Vorstands mit dem Betriebsrat des Sportwagenbauers, die der VW-Betriebsrat als ungerecht empfindet.

Die deutschen Sonderregeln für Volkswagen verstoßen erwartungsgemäß gegen EU-Recht. Der Europäische Gerichtshof erklärte das VW-Gesetz im Kern für rechtswidrig. Deutschland muss das Gesetz nun ändern oder ganz abschaffen. Damit entfallen die Sonderrechte für das Land Niedersachsen bei VW. Porsche könnte nun die Mehrheit beim größten europäischen Autobauer übernehmen.

Die rund 8.000 Porsche-Mitarbeiter können sich über einen dicken Bonus freuen. Der Sportwagenbauer beteiligt seine Belegschaft mit einer Sonderzahlung von 5.200 Euro am Rekordergebnis 2006/2007.

Wer einen Trabi fährt, sollte gut auf sein Auto aufpassen. Denn bei Dieben steht der DDR-Kleinwagen hoch im Kurs.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh will dem Mitbestimmungsstreit um die neue Porsche Automobil Holding die Schärfe nehmen. Der erste Schritt: Der Betriebsratschef verzichtet auf einen weiteren persönlichen Brief an die weltweit 324.000 Beschäftigten des Konzerns.