Waffenruhe

Die am Wochenende vereinbarte Waffenruhe in Gaza hat den Ölpreis zum Wochenbeginn gedrückt. Das Fass US-Leichtöl zur Auslieferung im Februar verbilligt sich bis zum Mittag um 1,7 Prozent auf 35,87 Dollar.

Die israelische Armee beginnt mit dem schrittweisen Abzug aus dem Gazastreifen. Zuvor hatten Augenzeugen berichtet, israelische Truppen brächten sich stattdessen nahe der Grenze zu Israel in Stellung gebracht.

Olmert hat den glanzvollen Einzug Obamas ins Weiße Haus nicht stören wollen und die Hamas will den Sieg um Allahs Willen. Also, welche Waffenruhe, fragt Ulrich Sahm?

Israel beschließt eine einseitige Waffenruhe im Gazastreifen. Das Land habe seine Ziele erreicht und teilweise übertroffen, sagte Ministerpräsident Olmert in einer Pressekonferenz. Die radikal-islamische Hamas sei wesentlich geschwächt worden. Schon am Sonntag wird Bundeskanzlerin Merkel zu Gesprächen nach Ägypten reisen.

Nach drei Wochen Krieg im Gazastreifen wächst die Hoffnung auf ein Ende der Kämpfe noch an diesem Wochenende. Israel erwägt dabei politischen Kreisen zufolge ernsthaft eine einseitige Feuerpause. Diese Variante werde von Israel bevorzugt, statt in eine von Ägypten vermittelte offizielle Waffenruhe mit der Hamas einzutreten.

Es bewegt sich was: Knapp drei Wochen nach Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen mit bisher über 1000 Toten mehren sich die Anzeichen für eine Waffenruhe. Die Hamas lässt erstmals erkennen, dass sie bereit ist, die ägyptische Initiative für einen Stopp des Blutvergießens zu akzeptieren. Die Antwort aus Israel steht jedoch noch aus.

Deutschland ist offenbar grundsätzlich zur Teilnahme an einer internationalen Nahost-Mission bereit. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel müsse sichergestellt werden, dass der Waffenschmuggel für die Hamas gestoppt wird. Sie setze sich "intensiv" für eine schnelle Waffenruhe ein und betont, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht werde.

Trotz verstärkter Bemühungen um eine Waffenruhe droht fast zwei Wochen nach Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen eine Ausweitung des Konflikts. Der Norden Israels wurde aus dem Libanon mit Raketen beschossen. Die zweite dreistündige Feuerpause im Gazastreifen wurde von beiden Seiten nicht konsequent eingehalten.

Israel will mit Ägypten offenbar über eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen verhandeln. Eine hochrangige Regierungsdelegation will bereits am Donnerstag nach Kairo reisen und "intensive Gespräche" über die jüngste französisch-ägyptische Initiative führen. Auch die Hamas hält nach eigenen Angaben eine Waffenruhe "innerhalb von 48 Stunden" für möglich.

Israel hat den weltweiten Forderungen nach einer Waffenruhe im Gazastreifen eine Absage erteilt. Bisher starben bei der seit fünf Tagen anhaltenden Militäroffensive fast 400 Palästinenser, etwa 1900 wurden verletzt. In der gleichen Zeit schlugen auf israelischem Gebiet rund 300 Raketen aus dem Gazastreifen ein, vier Israelis wurden getötet.