Gegenwind für Eurozone EZB schaut besorgt auf Schwellenländer
08.10.2015, 14:40 Uhr
Die EZB will die Feuerkraft des Anleihenkaufprogramms erhöhen.
(Foto: imago/Ralph Peters)
Die wirtschaftlichen Probleme der Schwellenländer behindern den Erholungsprozess in der Eurozone. Darauf weist die EZB im Protokoll zu ihrer jüngsten Ratssitzung hin.
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet wegen der unerwartet starken Konjunkturabkühlung in den Schwellenländern mit einer gedämpften Erholung in der Eurozone. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet habe der Notenbank-Spitze zudem gesagt, dass die langsamere Gangart in den aufstrebenden Volkswirtschaften die globalen Konjunkturaussichten eintrübe, heißt es im Protokoll der Ratssitzung von Anfang September.
Demnach sprach der EZB-Rat über die gestiegene Unsicherheit in diesen Ländern, vor allem in China. Nach Praets Worten sei es aber zu früh zu sagen, wie sich dies auf den Inflationsausblick in der Eurozone auswirke. Im Sog der Konjunkturabkühlung in China verliert das Wachstum der Weltwirtschaft dieses Jahr an Fahrt, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem jüngsten Konjunkturausblick mitgeteilt hat.
Die EZB hat auf ihrer Sitzung am 3. September den Leitzins für die Versorgung des Bankensystems mit frischem Geld auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent belassen. EZB-Präsident Mario Draghi hatte auf der Pressekonferenz danach angekündigt, die Feuerkraft des über eine Billion Euro schweren Anleihenkaufprogramms notfalls zu erhöhen, wenn dies erforderlich sein sollte.
Quelle: ntv.de, wne/rts