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Naturschatz Himalaya 350 neue Arten entdeckt

Ein fliegender Frosch und der kleinste Hirsch der Welt gehören zu den mehr als 350 neuen Arten, die in den vergangenen Jahren im Himalaya-Gebirge entdeckt wurden.

Ein asiatischer Krötenfrosch: Auch dieser Frosch ist einer der mehr als 350 neuen Arten, die im Himalaya entdeckt wurden.

Ein asiatischer Krötenfrosch: Auch dieser Frosch ist einer der mehr als 350 neuen Arten, die im Himalaya entdeckt wurden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In der sich über die Länder Nepal, China, Indien, Bhutan und Birma erstreckenden Region wurden zwischen 1998 und 2008 genau 353 neue Arten entdeckt, wie die Naturschutzorganisation WWF berichtete. Die biologische Vielfalt des Gebiets sei aber durch den Klimawandel, Waldzerstörung und Überweidung durch Zuchttiere bedroht. Nur ein Viertel der Lebensräume der Region seien noch als intakt zu betrachten. Von den einzigartigen Spezies seien 163 bedroht, warnte der WWF.

Zu den im Himalaya entdeckten neuen Arten gehört auch eine Makakken-Art, die in höheren Regionen lebt als andere Affen, nämlich in bis zu 3500 Metern Höhe im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh. Der in entlegenen Bergregionen entdeckte fliegende Frosch fällt durch rote Füße mit großen Schwimmhäuten auf, mit denen er von Bäumen herabgleiten kann.

Kleinster Hirsch der Welt

Im Norden Birmas entdeckten Wissenschaftler den kleinsten Hirsch der Welt, ein nur 60 bis 80 Zentimeter großes Muntjak. Die Forscher nahmen dem WWF zufolge zunächst an, es handele sich um ein Jungtier einer bereits bekannten Spezies; DNA-Tests haben jedoch gezeigt, dass das Tier zu einer eigenständigen Art gehört.

Ein Indischer Muntjak - der kleinste Hirsch der Welt.

Ein Indischer Muntjak - der kleinste Hirsch der Welt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Unter den 242 gefundenen neuen Pflanzenarten fällt laut WWF vor allem eine von chinesischen Botanikern entdeckte ultramarin-blaue Blume auf, die in den Tiefen einer Schlucht in Tibet wächst.

Der WWF-Bericht über den Östlichen Himalaya wurde im Vorfeld der Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen veröffentlicht. Die Region ist einzigartig, was die biologische Vielfalt angeht: Dort sind 10.000 Pflanzenarten, 300 Säugetiere und fast tausend Vogelarten heimisch.

"Die enorme biologische Vielfalt unterstreicht die zerbrechliche Natur einer Umgebung, die Gefahr läuft, unwiederbringlich verloren zu gehen, wenn nicht die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels aufgehalten werden", sagte die WWF-Artenschutzexpertin Birgit Braun. Ein globales Klimaabkommen sei nötig, um Naturschätze wie im Himalaya zu retten.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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