"Wühlen" in Berlins Keimzelle Ausgrabungen vor Rotem Rathaus
27.10.2009, 08:04 Uhr
In unmittelbarer Nähe des Roten Rathauses ...
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Vor dem Roten Rathaus und am Marx-Engels-Forum in Berlin suchen Archäologen zurzeit nach Spuren aus der Vergangenheit. Innerhalb weniger Tage seien die Kellermauern der ehemaligen Oberpostdirektion aus dem späten 19. Jahrhundert freigelegt worden, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Die Archäologen stießen außerdem auf Mauern, die wesentlich älter sind und auf das 15. bis 17. Jahrhundert zurückgehen dürften. Sie gehören zu der Wohnbebauung, die bis zum Zweiten Weltkrieg zwischen Spree und Alexanderplatz stand. Hier liege die Berliner Keimzelle der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln. Erste Funde aus dem späten Mittelalter bestätigten diese Datierungen.

... liegt der älteste Teil von Berlin.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Ausgrabungen sind dort, wo die Baugrube für den Start des U-Bahnbaus vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor liegt und später die Bahnhöfe Berliner Rathaus und Museumsinsel entstehen sollen. Die Grabungen dauern voraussichtlich bis März 2011. Die Bauarbeiten an der U-Bahn werden voraussichtlich im Jahr 2017 abgeschlossen sein, wie die Senatsverwaltung mitteilte. In die Gestaltung der U-Bahnhöfe sollen die Ausgrabungsfunde integriert werden und so die Geschichte Berlins dokumentieren.
Die ausgegrabenen Keller werden jetzt wissenschaftlich dokumentiert und dann vorsichtig abgetragen. Die Archäologen hoffen, darunter noch ältere Spuren freizulegen, die Aufschluss über das Leben der ersten Berliner liefern könnten. Auch mit Spuren aus der slawischen Siedlungszeit wird gerechnet, da das Gelände nahe der Spree schon seit etwa 10.000 Jahren beste Lebensbedingungen bot.
Quelle: ntv.de, dpa