"Flipper"-Trainer protestiert in Duisburg "Delfinarium nichts für Kinder"
30.03.2012, 19:30 Uhr
Richard O'Barry tourt durch Europa und weist auf Missstände in der Tierhaltung hin.
(Foto: dpa)
Schonungslos rechnet der prominente Delfinschützer Richard O’Barry mit dem Zoo Duisburg ab. Der einstige "Flipper-Trainer" bezeichnet das Delfinarium als den "größten Delfin-Friedhof der Welt". Zudem lernten Kinder dort nichts über Delfine, sondern nur über Freaks. Der Zoo weist das empört zurück.
Der einstige "Flipper"-Trainer Richard O'Barry hat deutsche Zoobesucher zum Boykott von Delfinshows aufgerufen. Zusammen mit Wal- und Delfinschützern protestierte der 72-Jährige gegen das Delfinarium des Zoos in Duisburg. Kinder lernten dort nichts über Delfine, kritisierte O'Barry, "sondern erleben Freaks, die der Belustigung dienen und dabei leiden". Er fügte hinzu: "Der Zoo Duisburg ist der größte Delfinfriedhof der Welt."
Ein Pfleger des Zoos, Ulf Schönfeld, widersprach der Darstellung. "Das stimmt einfach nicht", sagte er. "Für die Beschäftigung von Delfinen in menschlicher Obhut ist körperliche und geistige Förderung der Tiere richtig und wichtig." Mit den Aktivisten gebe es überhaupt keine Gesprächsbasis.
Auf seiner Internetseite distanzierte sich der Zoo davon, dass Delfine für Shows der Wildbahn entnommen werden. "Seit 25 Jahren ist das bei uns schon nicht mehr geschehen. Wir züchten unseren Nachwuchs selbst", heißt es dort.
Der Amerikaner O'Barry hatte in den 60er Jahren die fünf Delfine trainiert, die "Flipper" in der gleichnamigen TV-Serie spielten, bevor er die Seiten wechselte und seither für Delfine in Freiheit kämpft. Er spielte die Hauptrolle in dem Film "Die Bucht", der von der blutigen Jagd auf Delfine handelt.
O"Barry wird vom 29. März bis 19. April in Deutschland, der Schweiz und in Dänemark an Aktionen gegen Delfinarien teilnehmen.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa