Roter Thunfisch in Gefahr Fangstopp gefordert
17.11.2008, 11:30 UhrInternationale Tierschutzorganisationen haben ein vorübergehendes Fangverbot für den bedrohten Roten Thunfisch im Mittelmeer gefordert. Der Bestand des beliebten und teuren Speisefisches stehe vor dem Kollaps, betonte der WWF (World Wide Fund for Nature) am Rande einer internationalen Thunfisch-Konferenz in Marrakesch. In der marokkanischen Stadt tagen bis zum 24. November die 46 Vertragsstaaten der Kommission zum Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT), zu denen auch die EU zählt.
Die Meeresschutzorganisation Oceana plädierte für die Schaffung eines Thunfisch-Reservats im Seegebiet der Balearen, in dem die Tiere sich ungestört vermehren können. Der Ausgang der Konferenz in Marokko sei von entscheidender Bedeutung für das Überleben des Roten Thunfischs. Für den östlichen Atlantik empfehlen Wissenschafter Fangquoten von 15.000 Tonnen im Jahr. In den vergangenen Jahren sei jedoch die doppelte Menge gefangen worden, betonte Oceana. 2007 seien es sogar 61.000 Tonnen gewesen.
Letzte Rettungschance
Nach Angaben des WWF überschreiten vor allem die Türkei, Italien, Kroatien, Libyen, Frankreich und Spanien häufig die Fangquoten. "Nach Jahren rücksichtsloser Ausbeutung ist ein Moratorium die einzige Chance, um den Roten Tun noch zu retten", betonte Sergi Tudela vom WWF-Mittelmeerprogramm.
Wie die Organisation mitteilte, bestand jedoch Hoffnung, dass es in Marrakesch zu einer Wende komme. Mit Japan und Spanien hätten zwei der wichtigsten Länder sich für einen Fangstopp ausgesprochen. Zudem habe die EU im Juni die Fangsaison ausgesetzt, weil die europäischen Fischer ihre Quote bereits überschritten hätten.
Quelle: ntv.de