Werbespots für Außerirdische Forscher warnen vor Space-Spam
02.03.2010, 14:03 UhrBilder von Prominenten, Liebesbriefe, Werbespots: Immer mehr Botschaften für Außerirdische werden ins All geschickt. Auch wenn sie oft gut gemeint sind, mahnen Weltraumforscher zur Vorsicht.

1972 startete der Forschungssatellit Pioneer 10 ins All.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im Jahr 2008 beamte die NASA den Beatles-Song "Across the Universe" ins All - als Friedensbotschaft an alle Außerirdischen, die sich im Jahr 2439 zufällig am Polarstern aufhalten. "Gut gemacht, NASA!", lobte Paul McCartney. "Grüßt mir die Außerirdischen." Auch wenn eine solche Botschaft gut gemeint ist, kritisieren einige Forscher die zahlreichen im Kosmos herumschwirrenden Nachrichten als Weltraum-Spam. Andere sprechen es den selbsternannten Botschaftern ab, für alle Erdenbewohner zu sprechen oder warnen, mit verwirrenden Botschaften könnten möglicherweise feindlich gesinnte Zivilisationen erst auf uns aufmerksam werden.
"Vieles von dem Zeug ist sehr verantwortungsvoll, aber bei manchen Sachen, die gesendet werden, frage ich mich schon, was das soll", sagt Albert Harrison, Professor für Sozialpsychologie an der University of California in Davis. Es gebe Bilder von Prominenten, Werbespots für Snacks, Liebesbriefe an Rockstars. Wer so auf sich aufmerksam mache, müsse aber sehr gut aufpassen, welches Bild er von sich zeichne. "Vielleicht empfinden sie uns als Bedrohung. Wir wissen nicht, wie diese Nachrichten interpretiert werden, und bis wir es herausfinden, könnten viele Jahre vergehen", warnt Harrison.
Die Sehnsucht nach Kontakten mit außerirdischen Zivilisationen ist alt. Die 1972 und 1973 gestarteten US-Forschungssatelliten Pioneer 10 und 11 tragen Tafeln mit nackten Erdenbewohnern und Symbolen, die die Positionen der Erde und der Sonne übermitteln sollen. Voyager 1 und 2, die 1977 ins All geschossen wurden und jetzt am äußeren Rand des Sonnensystems unterwegs sind, haben jeweils eine vergoldete Phonogramm-Platte im Gepäck mit Geräuschen und Bildern der Erde.
Quelle: ntv.de, Richard Ingham, AFP