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Herzrasen und Abhängigkeit Gefährliche Schlankmacher

Dünner machen sie nicht, dafür aber vielleicht krank: Schlankheitsmittel aus dem Internet sind oft gefährlich, fand die Stiftung Warentest in einer Untersuchung von 16 Präparaten heraus. "13 Schlankheitsmittel bergen eine hohe bis sehr hohe Gefahr für die Gesundheit", heißt es in der von der Stiftung in Berlin herausgegebenen Zeitschrift "test" (Ausgabe 4/2007). Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe oder gar Abhängigkeit seien einige der Nebenwirkungen.

Manche Inhaltsstoffe wurden von den Herstellern gar nicht erst angegeben. Dazu zählt beispielsweise der Wirkstoff Sibutramin. Sibutramin wirke im Gehirn des Patienten und soll so den Appetit zügeln, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Sabine Schmid vom Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Sibutramin sei jedoch verschreibungspflichtig und dürfe nur vom Arzt verabreicht werden. In einigen Präparaten hat Warentest auch Ephedrin nachgewiesen, das in hohen Konzentrationen tödlich sein kann.

Häufig wird auch Koffein eingesetzt. "Das soll den Stoffwechsel anregen", erläutert Sabine Schmid. Bei Menschen, die aber ohnehin viel Kaffee trinken, wirke das nicht mehr. Allerdings hat Warentest in einem Schlankheitsmittel Koffein in einer Dosis ausgemacht, die bei der Einnahme der zwei empfohlenen Kapseln pro Tag der Menge von zehn Tassen Kaffee entspricht.

Dass viele Menschen mit Gewichtsproblemen zu fragwürdigen Mitteln greifen, erklärt Sabine Schmid mit einer gewissen Tabletten-Mentalität. "Ich schmeiße einfach eine Tablette ein und werde gesund." Doch so funktioniert das nicht: "Es gibt kein Präparat, durch dessen Einnahme allein jemand schlank wird", sagt Schmid. Es müsse immer auch eine dauerhafte Umstellung der Ernährung vorgenommen werden. Mehr Kohlenhydrate, also Kartoffeln, Nudeln, Reis etwa, statt Fett, heißt die Devise. "Kohlenhydrate machen länger satt", erklärt Schmid.

Wer dagegen weiterhin fettig esse und dabei einfach nur auf eine Reduzierung der Mahlzeiten setze, werde dauerhaft keinen Erfolg haben. "Wenn Sie fetthaltige Sachen essen, bekommen Sie schneller wieder Hunger. Und das hält auf Dauer niemand aus." Und ebenso wichtig wie eine Ernährungsumstellung sei es, sich mehr zu bewegen.

Quelle: ntv.de

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