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"Bausteine des Lebens" Genetischen Phänomenen auf der Spur

Anhand von Modellen und Experimenten soll den Besuchern Biotechnologie und Gentechnik näher gebracht werden.

Anhand von Modellen und Experimenten soll den Besuchern Biotechnologie und Gentechnik näher gebracht werden.

(Foto: dpa)

Biotechnologie und Gentechnik sind für die meisten Menschen Bücher mit sieben Siegeln. Mit Hilfe von leuchtenden Würmern, bunten Blumen, mutierten Fruchtfliegen und Modellen von DNA-Ketten können Besucher im Wolfsburger Phaeno den Geheimnissen der Wissenschaft auf die Spur kommen. Die Sonderausstellung "Bausteine des Lebens" läuft bis zum 6. April 2010. "Wir zeigen nicht nur Computerbilder, bei uns können die Besucher durch eigenes Experimentieren einen Zugang zur Genetik bekommen", verspricht Phaeno-Direktor Wolfgang Guthardt.

Gleich an der ersten von 17 Experimentierstationen krabbelt es und so manch einem Besucher rutscht ein "Igitt" heraus. Unter einer Glasplatte tummeln sich zwischen Holzstückchen Larven und ausgewachsene Termiten. Die kleinen Insekten sind wahre Zauberer: Sie können das alte Holz in Zucker umwandeln. Das heißt, eigentlich sind es die Bakterien im Darm der Termiten, die Dank eines bestimmten Gens die Umwandlung von Cellulose zu Zucker schaffen. Damit die Besucher das Treiben der Bakterien unter einem Mikroskop beobachten können, fällt Ausstellungsleiter Dominik Essinger jeden Morgen eine spezielle Aufgabe zu: "Ich muss die Termiten erschrecken, dann leeren sie ihren Darm", erklärt er. Dafür besprüht er die Insekten kurz mit CO2-Gas.

Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit der Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Vererbungslehre von Gregor Mendel. Diese hat zwar noch immer weitgehend Gültigkeit. Die moderne Wissenschaft ist jedoch viel genauer. "Die Erforschung der DNA-Ketten hat zum Beispiel gezeigt, dass sich zwar die Haarfarbe, nicht aber die Augenfarbe nach Mendel vererbt", erklärt Ausstellungsleiter Dominik Essinger. Und auch wenn jemand seiner Mutter sehr ähnelt, durch die Vielfalt der Gene ist jeder Mensch einzigartig. Wie eine DNA-Kette aufgebaut ist und wieviel Möglichkeiten es mit nur vier Bausteinen gibt, können die Besucher an einem Modell selbst erforschen. Viele der Experimentierstationen sind in Zusammenarbeit mit dem Ur-Science-Museum, dem Exploratorium in San Francisco, gemeinsam entwickelt worden, sagte Direktor Guthardt.

Quelle: ntv.de, Anita Pöhling, dpa

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