Wissen

Mehr als 8.000 Tiere Gutes Storchenjahr

Ein gutes Jahr für Weißstörche erwartet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) für 2008. Erstmals seit drei Jahren soll die Zahl der Weißstorchpaare in Deutschland wieder die 4000 übersteigen. "In vielen Dörfern sind Nester neu besiedelt worden und weitere Paare hinzugekommen", sagte Kai-Michael Thomsen, Storchexperte vom NABU-Institut für Vogelschutz in Bergenhusen (Schleswig-Holstein). Allerdings führe der verstärkte Anbau von Energiepflanzen zu einem knapper werdenden Nahrungsangebot für die Tiere. "Da immer mehr Wiesen für den Maisanbau zur Biogas-Produktion umgepflügt werden, sinkt der Grünlandanteil drastisch", sagte Thomsen. Damit sei der Lebensraum der Tiere in Gefahr.

Das Rekordjahr 2004, in dem 4482 Storchenpaare in Deutschland gezählt wurden, werde in diesem Jahr voraussichtlich nicht übertroffen, sagte Thomsen. Trotzdem seien vielerorts mehr Störche als im vergangenen Jahr gezählt worden - etwa in Hamburg oder Bergenhusen. "Wir haben hier so viele Störche wie seit 20 Jahren nicht mehr", sagte Thomsen. Die genauen Zahlen - auch der derzeit schlüpfenden Jungtiere - werde man erst im Winter erhalten. Durchschnittlich ziehe ein Storchenpaar zwei Jungvögel groß. "Sehr viele Pärchen sind zurückgekommen, weil das Wetter für den Storchenflug in diesem Frühjahr sehr günstig war", sagte Thomsen, "schon Mitte April waren 80 Prozent der Tiere aus ihrem Winterlager zurück und hatten die Nester besetzt".

Damit es genug Nahrung für die Störche gebe, müsse das Grünland als wichtigster Lebensraum der Tiere stärker geschützt werden. Der NABU fordert daher, den Vertragsnaturschutz auszubauen, bei dem Landwirte gegen finanzielle Anreize mehr zum Schutz der Wiesenvögel tun sollen - etwa indem sie weniger pflügen und düngen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen