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Skurrile Forschungen ausgezeichnet Ig-Nobelpreise verliehen

Der Harvard-Square in Cambridge.

Der Harvard-Square in Cambridge.

(Foto: Muns, wikipedia)

Die Anti-Nobelpreise sind verliehen. Insgesamt zehn Wissenschaflter bekamen den sogenannten Ig-Nobelpreis in einer feierlichen Veranstaltung an der Harvard-Universität in Cambridge überreicht. Die Arbeiten der Wissenschaftler, in denen es um Wal-Schnodder, Schmerzfluche oder dreckige Bärte geht, laden zum Schmunzeln und Nachdenken ein.

Bahnbrechende Forschungen zum Sexleben von Flughunden, zur Schleimausscheidung von Walen und einer gewöhnungsbedürftigen Schmerztherapie sind mit dem Anti-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die zehn Gewinner der als "IgNobel" bezeichneten Auszeichnung wurden in einer Zeremonie an der prestigeträchtigen US-Universität Harvard gekürt. Acht von ihnen verließen sogar das Labor, um den Preis persönlich aus den Händen von wahren Nobelpreisträgern entgegenzunehmen: Die Anti-Nobelpreise wurden dieses Jahr von Frank Wilczek, der 2004 in der Kategorie Physik gewann, und dem Friedensnobelpreisträger von 1985, James Muller, verliehen.

Im Fachbereich Medizin holten zwei niederländische Wissenschaftler den Anti-Nobelpreis, die als Therapie für Asthma-Erkrankungen einen Ausflug in Russlands Berge empfehlen. Britisch-mexikanische Forscher wurden für ihre Idee, mit einem ferngesteuerten Helikopter Wal-Schnodder einzusammeln, in der Kategorie Technik ausgezeichnet. Ihr Projekt trägt den Titel: "Ein neues nichtinvasives Instrument zur Überwachung von Krankheiten bei freilebenden Walen und dessen Bedeutung für Schutzprogramme". Der Physik-Preis ging an neuseeländische Forscher, die herausfanden, dass ein Paar über die Schuhe gezogene Socken bei Glatteis mehr Halt auf der Straße gibt.

Fluchen lindert Schmerzen

In Bärten können sich Krankheitskeime sammeln, stellten mit dem Ig-Nobelpreis geehrte Forscher fest.

In Bärten können sich Krankheitskeime sammeln, stellten mit dem Ig-Nobelpreis geehrte Forscher fest.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schmerztherapie werden drei britische Forscher der Keele-Universität vermutlich nicht revolutionieren: Dafür konnten sie den Friedens-"IgNobel" für ihre Erkenntnis einheimsen, dass Fluchen Schmerzen lindert. Der Gesundheitspreis ging an Forscher, die Krankheitskeime in Bärten nachwiesen. In der Kategorie Biologie wurde die Erkenntnis gewürdigt, dass Flughunde - die zusammen mit Fledermäusen die Katergorie Fledertiere bilden - auch Oralsex haben.

Den Wirtschaftspreis erhielten ironischerweise Manager der Banken Goldman Sachs, AIG und Lehman Brothers sowie andere Akteure der Finanzkrise für "neuartige Wege, Geld zu investieren - mit Gewinnmaximierung und geringen finanziellen Risiken für die Weltwirtschaft". Italienische Wissenschaftler gewannen mit ihrer mathematischen Werbe-Forschung den Preis in der Kategorie Management.

Das englische "ignoble" bedeutet "schändlich", "unehrenhaft" oder "unwürdig". Ausgezeichnet werden mit dem Preis kuriose, überraschende oder unwichtige Resultate. Ausschlaggebend für die Juryentscheidung ist nach Angaben von Preisgründer Marc Abrahams, dass die Arbeiten "zunächst Menschen zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen". Traditionell werden die Preise kurz vor den "echten" Nobelpreisen verliehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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