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Auswirkungen des Klimawandels Längere Vegetationszeiten

Landwirte in Deutschland beobachten mit dem Klimawandel schon jetzt deutlich längere Vegetationszeiten. Auch in diesem Jahr sei die Vegetation zwei bis drei Wochen Wochen voraus, sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. "Das Frühjahr ist etwas früher dran." Probleme mit der Trockenheit gebe es derzeit aber nicht. "Momentan spielt das keine Rolle - wir haben ja keinen Wasserverbrauch." Denn auf den Feldern habe das Wachstum bisher kaum begonnen. Bisher hatten mehrere wissenschaftliche Studien Daten für längere Vegetationszeiten belegt.

Das milde Wetter komme den Bauern derzeit eher zugute. Vor allem für die Tiere sei es besser, wenn es nicht ganz so kalt sei, sagte der Präsident des Deutschen und Bayerischen Bauernverbandes.

Für den Anbau sei dieses Jahr noch alles offen. Negative Folgen könnte allerdings ein Kälteeinbruch haben. "Wenn jetzt eine anhaltende Frostperiode mit Temperaturen von minus zehn Grad und weniger käme, wäre das extrem schlecht."

Auch im Herbst dauere die Vegetationszeit inzwischen regelmäßig einige Tage länger als früher. Ähnliche Verschiebungen habe es bereits in früheren Jahrhunderten gegeben. Etwa im Mittelalter habe es sehr kalte und lange Winter gegeben, zur Zeit der Römer hingegen sei fast in ganz Bayern Weinbau möglich gewesen. "Damals gab es noch keine Luftverschmutzung", sagte Sonnleitner.

"Was aber heute anders ist: Die Luftverschmutzung beschleunigt die Wetterveränderungen, die schädigende Wetterextreme für die Landwirtschaft zur Folge haben, wie Hagel und Überschwemmungen." Bereits im vergangenen Jahr war der Winter sehr mild verlaufen. Die Bauern hatten davon zwar durch den früheren Anbau eher profitiert. Als Folge der warmen Temperaturen gab es aber auch mehr Schädlinge.

Quelle: ntv.de

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