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Millionen verfolgen Naturschauspiel Sonnenfinsternis in Asien

Millionen Menschen verfolgten das kosmische Spektakel.

Millionen Menschen verfolgten das kosmische Spektakel.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Langsam schiebt sich der Mond endgültig vor die Sonne.

Langsam schiebt sich der Mond endgültig vor die Sonne.

(Foto: AP)

Mehrere Millionen Menschen haben am Morgen in Asien die längste totale Sonnenfinsternis dieses Jahrhunderts verfolgt. Um 5.28 Uhr Ortszeit (1.58 Uhr deutscher Zeit) schob sich über dem Arabischen Meer der Mond vor die Sonne. Wenig später erreichte das Ereignis den westindischen Bundesstaat Gujarat, der direkt im Kernschatten der Sonnenfinsternis liegt. Dichte Wolken und Monsunregen verhinderten jedoch den Blick auf das Naturschauspiel. In der Hauptstadt Neu Delhi dagegen konnten die Menschen bei klarem Himmel miterleben, wie sich 80 Prozent des Mondes vor die Sonne schoben.

Dann verhüllt der Erdtrabant den Stern - in Japan ganze sechs Minuten lang.

Dann verhüllt der Erdtrabant den Stern - in Japan ganze sechs Minuten lang.

(Foto: AP)

"Eine totale Sonnenfinsternis ist etwas ganz Besonderes", sagte der indische Astrophysiker Jayant Murthy dem Sender TimesNow. "Die plötzliche Dunkelheit und der Feuerring um den Mondschatten sind atemberaubend." In zahlreichen Gemeinden verfolgten die Menschen das Naturschauspiel unter freiem Himmel. Alle großen Fernsehsender in der Region übertrugen die Sonnenfinsternis live. Von Indien zog das Ereignis über Nepal, Bangladesch und Bhutan nach China und Japan.

Oftmals schlechtes Wetter

In anderen Teilen Asiens, wie hier in Indien, war das Schauspiel etwas schneller wieder vorbei.

In anderen Teilen Asiens, wie hier in Indien, war das Schauspiel etwas schneller wieder vorbei.

(Foto: AP)

Die totale Sonnenfinsternis war unter anderem in der zentralchinesischen Stadt Chongqing zu sehen. Die Behörden hatten damit gerechnet, dass etwa 300 Millionen Menschen im Tal des Jangtse das seltene Naturschauspiel miterleben können. In der Metropole Shanghai und zahlreichen anderen Orten behinderte jedoch schlechtes Wetter den Blick auf das Ereignis. "Wir haben die Sonne nur für ein paar Sekunden gesehen", berichtete eine Frau in der Hauptstadt Peking. Aus Sicherheitsgründen seien im Land dennoch die Verkehrspolizei verstärkt und die Straßenbeleuchtung angeschaltet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

In Japan war die Sonnenfinsternis auf der Insel Akuseki mit über sechs Minuten am längsten unter den von Menschen bewohnten Orten der Welt zu sehen. Zur selben Zeit nutzte der deutsche Filmregisseur Roland Emmerich die Gelegenheit, in der Hunderte Kilometer nördlich gelegenen Hauptstadt Tokio Werbung für seinen neuen Katastrophenfilm "2012" zu machen. Der Streifen, der im November in die Kinos kommt, bezieht sich auf die Prophezeiung der Maya, deren Sonnenkalender am 21. Dezember 2012 endet und als Anlass dient, das Ende der Welt in ihrer bisherigen Form zu datieren.

Angst vor Auswirkungen

Auf dem indischen Subkontinent fürchteten sich viele Menschen vor dem Naturereignis und den angeblich negativen Auswirkungen der verdunkelten Sonne. So nahmen in der als heilig geltenden Stadt Varanasi Zehntausende gläubige Hindus unmittelbar nach Ende der Finsternis ein reinigendes Bad im Ganges. In der nördlich von Neu Delhi gelegenen Kleinstadt Kurukshetra kamen nach Medienberichten mehr als eine Million Hindus an einem heiligen See zusammen.

Wie lange der Erdtrabant die Sonne in Süd- und Ostasien verfinsterte, hing vom Standort ab. Während das Ereignis in Indien nur etwa drei Minuten dauerte, erlebte das zu den Marshallinseln zählende Eniwetok-Atoll im Pazifik mit 6 Minuten und 39 Sekunden die längste Finsternis. Eine längere totale Sonnenfinsternis ist erst für den 13. Juni 2132 vorhergesagt. Im Juli 2010 findet jedoch in Südamerika bereits die nächste totale Sonnenfinsternis statt.

Quelle: ntv.de, dpa

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