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Frankfurt Spitzenreiter Syphilis breitet sich aus

Die Geschlechtskrankheit Syphilis breitet sich in Deutschland weiter aus. Im Jahr 2004 wurden insgesamt 3.345 neu diagnostizierte Syphilis-Fälle gemeldet, 14 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) mit. Die höchste Syphilisrate haben demnach Großstädte. An der Spitze stehen Frankfurt (Main) mit 22,5 neu Erkrankten pro 100.000 Einwohner, Köln (20 pro 100.000 Einwohner) und Berlin (19,5 pro 100.000 Einwohner). Es folgen Mannheim, München, Leipzig und Hamburg. Besonders häufig infizieren sich homosexuelle Männer. Doch auch unter Heterosexuellen steigen die Ansteckungszahlen.

Dass sich die Syphilis wieder unter Heterosexuellen verbreitet, führen RKI-Experten unter anderem auf eine Globalisierung der Prostitution zurück. Ausländische Sexarbeiterinnen könnten sich gegen Freier, die ungeschützten Verkehr wünschten, oft schlechter durchsetzen, heißt es im jüngsten Bulletin des Instituts. Sie hätten auch einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem. Eine weitere Ursache für die Zunahmen von Syphilisfällen bei Frauen könnten bisexuelle Männer sein, die ihre Partnerinnen infizierten. Insgesamt waren in Deutschland aber nur 9,5 Prozent der im Jahr 2004 erkrankten Menschen Frauen.

Mehr als 90 Prozent der Patienten haben sich in Deutschland mit der Geschlechtskrankheit infiziert. Besonders betroffen waren Männer zwischen 20 und 30 sowie zwischen 40 und 50 Jahren. Bei den Frauen stiegen die Infektionsraten bei den 25-bis 30-Jährigen deutlich an. RKI-Experten vermuten, dass es mehr ungeschützten Sex gibt als Ende der 90er Jahre. Seit die unheilbare Immunschwächekrankheit Aids durch bessere Therapien ihren Schrecken verloren hat, geht der Kondomverbrauch in Deutschland zurück.

Syphilis (Lues) ist eine weltweit verbreitete, chronisch verlaufende Geschlechtserkrankung. Auslöser ist ein Bakterium, (Treponema pallidum), das in der Regel durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Syphilis ist durch Penizillin heilbar. Eine Neuinfektion ist aber auch nach einer Behandlung möglich.

Quelle: ntv.de

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