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"Funktioniert wunderbar" US-Firma stellt Colt mit 3-D-Drucker her

Alles aus dem Drucker.

Alles aus dem Drucker.

(Foto: Promo)

Es ist die erste Schusswaffe aus Metall, die fast vollständig von einem 3-D-Drucker hergestellt wurde. Nach Angaben des Unternehmens funktioniert die Pistole einwandfrei. Doch eigentlich geht es der Firma gar nicht um die Waffe.

Die US-Firma Solid Concepts hat eine Pistole der Traditionsmarke Colt M1911 in einem 3-D-Verfahren hergestellt. Nach Angaben der Firma ist es die erste Schusswaffe aus Metall, die - mit Ausnahme der Federn - vollständig mit einem 3-D-Drucker produziert wurde. Die Pistole "funktioniert wunderbar", teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Sie habe bereits mehrere Durchgänge mit mehr als 600 Schüssen erfolgreich durchlaufen, heißt es im Firmenblog.

Es gebe keine sichtbaren Zeichen der Abnutzung. Ein Video der Firma zeigt, wie die Pistole zunächst mit Hilfe einer Schnur abgefeuert wird. Ein Mitarbeiter der Firma schießt anschließend selbst mit der 45er und trifft aus etwa 25 Metern Entfernung ins Schwarze.

Solid Concepts sei es nicht darum gegangen, einen billigeren, leichteren oder besseren Weg zu finden, eine Waffe herzustellen, sagte Ingenieur Philip Conner in dem Video. Der Firma sei es darum gegangen, die herkömmliche Annahme zu widerlegen, dass DMLS-Teile nicht stark oder detailgetreu genug für praktische Anwendungen seien. DMLS ist ein in Deutschland entwickeltes Verfahren beim 3-D-Druck, die Abkürzung steht für Direktes Metall-Laser-Sintern.

"Hier geht es nicht um die Pistole"

Das kalifornische Unternehmen ist auf Sonderanfertigungen mit 3-D-Druckern spezialisiert. Bislang ist die Pistole nicht verkäuflich, Solid Concepts erwägt allerdings, in die Produktion einzusteigen. Der Preis für die 1911 würde dann im fünfstelligen Bereich liegen, so das Unternehmen.

Die Firma betont, dass eine solche Pistole nicht mit einem handelsüblichen 3-D-Drucker hergestellt werden kann. "Eine ausgedruckte Pistole aus Metall erfordert eine Ausrüstung, die zwischen 400.000 und 1.000.000 Dollar kostet", heißt es im Firmenblog. Auch hier wird hervorgehoben, dass die Produktion von Waffen nicht im Mittelpunkt stehe. "In der Geschichte, die wir kommunizieren wollen, geht es nicht um die Pistole." Tatsächlich gehe es darum, was die Pistole mit Blick auf die Technologie und die möglichen Komplikationen zeige.

Die Produktion von Waffen mit 3-D-Drucker gilt als ziemliches Sicherheitsrisiko. In Großbritannien waren Ende Oktober ein Abzugshahn und ein Magazin gefunden worden, die offenbar aus einem 3-D-Drucker stammten. Bereits im Frühjahr war ein Bauplan für eine Pistole aus dem 3-D-Drucker im Netz aufgetaucht. Diese Waffen sind allerdings nicht aus Metall, sondern aus Kunststoffen - was sie aus Sicht der Polizei noch gefährlicher macht. "Weil sie aus Plastik sind, sind sie von Waffendetektoren kaum zu entdecken", sagte ein britischer Polizeiinspektor in Manchester.

Quelle: ntv.de, hvo

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