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Krebs - Zweithäufigste Todesursache Umfrage zeigt Unwissen

Weltweit herrscht große Verwirrung über mögliche Krebsursachen und Möglichkeiten, der Krankheit entgegenzuwirken. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die zum Auftakt des Weltkrebskongresses in Genf veröffentlicht wurde. Auch in den reichen Industrieländern herrschen weiter Missverständnisse über Krebs, wie aus der von Roy Morgan Research und Gallup International Umfrage mit 30.000 Beteiligten hervorgeht.

So glauben Menschen in Wohlstandsländern wie den USA, Großbritannien und Spanien zwar mehrheitlich daran, dass zu niedriger Gemüse- und Obstkonsum Krebs begünstigt, weit weniger Befragte vermuteten aber in hohem Alkoholkonsum ein steigendes Risiko.

Alkoholgenuss erhöht das Krebsrisiko

"Die wissenschaftlichen Beweise für eine Schutzwirkung von Obst und Gemüse sind sehr viel schwächer als diejenigen, die den schädlichen Effekt von Alkohol unterstreichen", sagte die Internationale Union gegen Krebs (UICC).Dennoch glaubten 42 Prozent der Befragten in den Industrieländern, Alkoholkonsum erhöhe das Krebsrisiko nicht. Tatsächlich nimmt das Krebsrisiko mit dem Alkoholgenuss zu.

Andere Probleme sieht die UICC dagegen in Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen. Dort haben viele Menschen weiterhin eine fatalistische Haltung zum Krebs, den sie für einen nicht beeinflussbaren Schicksalsschlag halten. "Dieser Fehlglaube ist besorgniserregend, da es Menschen von der Teilnahme an Vorsorgeprogrammen abhalten kann, die wichtig sind, um Leben zu retten", erklärte die Union.

Ein Grund sich zu ändern

Insgesamt neigten die Menschen in allen Ländern mehr dazu, den Krebs auf Ursachen zurückzuführen, die außerhalb ihrer Einflussnahme lägen, als ihn in Bereichen zu suchen, die in ihrer Kontrolle liegen - wie zum Beispiel Übergewicht. Der designierte UICC-Vorsitzende David Hill sprach von "einigen großen ungehörten Botschaften".

Die Menschen bräuchten "einen Grund, sich zu ändern. Ihnen muss gezeigt werden, wie sie sich ändern können. Sie müssen Mittel und Wege eröffnet bekommen, sich zu ändern. Und sie dürfen nicht vergessen, sich zu ändern."

Krebs ist weltweit die zweithäufigste Todesursache. Jährlich sterben acht Millionen Menschen an dieser Krankheit, das sind mehr als an Malaria, Aids und Tuberkulose zusammen. Sollte die gegenwärtige Entwicklung andauern, dürfte die Zahl der Krebstoten der UICC zufolge bis 2030 auf 16 Millionen im Jahr steigen.

Die Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, betonte zum Auftakt des Kongresses, Krebs sei keinesfalls eine "Krankheit der Reichen" mehr. Vielmehr seien auch zahlreiche Entwicklungsländer damit konfrontiert.

Quelle: ntv.de

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