LEDs aus Wasser, Salz und Glas Ungiftige Leuchtdioden entwickelt
29.06.2011, 10:51 Uhr
Organische LEDs arbeiten sehr energieeffizient.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Tage der herkömmlichen Glühlampe sind gezählt, schon lange ist klar, dass die Zukunft der LED-Technik gehört. Noch werden die Dioden unter Verwendung hochgiftiger Chemikalien hergestellt. Bremer Forscher entwickeln nun ein neues, umweltfreundliches Herstellungsverfahren - das auch noch kostengünstiger ist.
Bremer Forscher haben ein alternatives Verfahren zur Herstellung von Leuchtdioden (LEDs) entwickelt. Im Vergleich zu bestehenden Technologien sei es ungiftig und kostengünstig, sagt Physiker Tobias Voss von der Universität Bremen. Es dauere aber noch mehrere Jahre, bis das Verfahren markttauglich sei. Für die neue Technik habe das Forscherteam einen Preis in einem Innovationswettbewerb erhalten, teilt die Universität mit. LEDS wandeln Strom effizienter in Licht um als normale Glühlampen.
Das "Rezept" der Bremer Forscher: Wasser und ein paar Salze in einen Druckbehälter geben und bei 150 bis 200 Grad mehrere Stunden erhitzen. Zusätzlich werden dem Gemisch noch Glasplättchen beigefügt. Im Anschluss drückt man zwei Glasplättchen, die durch das Erhitzen mit einer Schicht aus winzigen Zinkoxid-Teilchen überzogen sind, aneinander. An genau dieser Stelle wird später, wenn Strom fließt, das Licht erzeugt.
Essbare statt giftige Substanzen
Bisher stelle man die LEDs mit enormem Aufwand in riesigen Anlagen her, dabei werden in der Regel hochgiftige Substanzen verwendet, so Voss. In dem neuen Verfahren seien sowohl die Substanzen als auch die Art der Herstellung günstiger. „Das Zinkoxid kann man sogar essen“, sagte Voss.
Die LEDs könne man zum Beispiel für die Reinigung von Wasser verwenden, weil sie auch ultraviolettes Licht erzeugen können, erläutert Voss. Für das alternative Herstellungsverfahren erhielten die Bremer Forscher am Dienstag einen Preis im Innovationswettbewerb "365 Orte im Land der Ideen". Zudem hat die Universität Bremen ein Patent angemeldet.
Quelle: ntv.de, dpa