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Englische Experten dabei Untersuchungen an Editha-Sarg

Bei der Untersuchung der mutmaßlichen Gebeine der Königin Editha (910-946) sucht das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Unterstützung im Ausland. An der Universität Bristol im Südwesten Englands sollen Zähne aus dem Kiefer analysiert werden, der in dem Sarg lag, der im Magdeburger Dom gefunden wurde. Das teilte das Landesmuseum in Halle mit. Auch Institute in mehreren deutschen Städten werden in die Analyse eingebunden.

Der Sarg wurde bei archäologischen Grabungen im Herbst entdeckt. Darin liegen - in Leinentücher gewickelt - Knochen und ein Stück Kiefer. Eine Inschrift auf dem Sargdeckel lässt die Archäologen vermuten, dass es sich um Editha handelt, der ersten Gemahlin von König Otto dem Großen (912-973). Ob die Knochen tatsächlich von Königin Editha stammen, wird nach Angaben des Landesarchäologen Harald Meller vermutlich erst in eineinhalb Jahren geklärt sein. Editha war nach ihrem Tod mehrmals umgebettet worden.

Verschiedene Analysen

Der Sprecher des Landesamtes, Alfred Reichenberger, bestätigte Informationen der "Magdeburger Volksstimme", wonach Proben der Knochen zur weiteren Analyse nach Mainz und Kiel gegeben werden sollen. In Mainz geht es um die Analyse des Erbguts, in Kiel haben Wissenschaftler das Ziel, das Alter der Gebeine zu bestimmen. "Für diese Untersuchungen werden nur kleine Proben benötigt", sagte er. Zunächst werden im Februar die Knochen aus einem Tuch genommen, das die Gebeine in dem Sarg bedeckt. "Wir müssen die Knochen herausnehmen, ohne dass ein Schaden entsteht."

Reichenberger sagte, es sei davon auszugehen, dass der Sarg bereits lange vor dem Fund im Magdeburger Dom geöffnet wurde. "Beschädigungen am Sargdeckel deuten darauf hin, dass der Sarg nach 1510 schon einmal geöffnet wurde." Es gebe allerdings keinen Hinweis darauf, dass dabei schon eine Verbindung zu Editha gezogen worden sei, sagte der Sprecher.

Quelle: ntv.de

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