Schutz für Fische und Fischer WWF fordert Fang-Regulierung
23.02.2009, 12:57 UhrDer unersättliche Appetit chinesischer Feinschmecker auf Tropenfische bringt auf den Philippinen mehr als 100.000 Fischer an den Rand des Ruins. Davor warnte die Umweltstiftung WWF zum Auftakt einer Konferenz über den nachhaltigen Handel mit riffbewohnenden Fischen auf der philippinischen Insel Palawan. Um die völlig überfischten Bestände zu schützen müssten die Fangflotten reguliert und die Mengen begrenzt und das ganze strikt überwacht werden, forderte die Organisation.
Palawan liefert rund 60 Prozent der philippinischen Fisch-Exporte. Fischer und Exporteure verdienen dort laut WWF mit dem Verkauf lebender Riff-Fische mehr als 100 Millionen US-Dollar im Jahr. "Untersuchungen zeigen, dass 60 Prozent der entnommenen Fische heute Jungtiere sind - das ist ein Anzeichen, dass viele der ausgewachsenen Fische schon weg sind und das Gebiet deutlich überfischt ist", sagte Geoffrey Muldoon vom WWF. Das Geschäft stehe in zehn Jahren vor dem Aus, wenn nichts unternommen werde.
Überfischung und Klimawandel
Die Ökosysteme rund um die Korallenriffe zwischen den Philippinen, Malaysia, Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und den Salomonen-Inseln seien zusätzlich wegen des Klimawandels in Gefahr. Korallen reagieren empfindlich auf Änderungen der Wassertemperatur, und die Fische sind bei der Nahrungssuche auf die Korallen angewiesen. Die Länder haben sich zum sogenannten "Korallen-Dreieck" zusammengeschlossen, um gemeinsame Schutzmaßnahmen festzulegen.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass 20 der weltweit 161 Barsch-Arten vom Aussterben bedroht sind. Zwei davon leben am Korallendreieck und gelten in asiatischen Fischfeinschmecker-Restaurants als Delikatesse.
Quelle: ntv.de