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Tödliches Virus Wale und Delfine in Gefahr

Ein tödliches Virus gefährdet Delfine und Wale im Mittelmeer. In diesem Jahr wurden an der spanischen Mittelmeerküste mehr als 35 verendete Meeressäuger angeschwemmt. Wie die Zeitung "El Peridico de Catalunya" berichtete, wurde bei einigen von ihnen ein gefährliches Virus entdeckt. Dieses ähnele sehr stark dem Erreger, der vor 17 Jahren ein Massensterben unter Delfinen ausgelöst hatte.

Damals war die Krankheit zuerst an der Küste von Valencia entdeckt worden. Sie breitete sich aber über fast das gesamte Mittelmeer aus. In den Jahren 1990/91 wurden mehr als 1.000 tote Delfine an die Küsten geschwemmt. Nach Schätzungen sollen insgesamt 4.000 bis 8.000 Tiere an der Viruskrankheit gestorben sein. Damals waren nur Blau-Weiße Delfine betroffen. Die Wissenschaftler befürchten nun, dass der Erreger durch eine Mutation auch andere Arten von Meeressäugern befalle.

Das spanische Umweltministerium informierte die Behörden in anderen Mittelmeerländern. Es bat die Mittelmeeranrainer darum, auf ähnliche Fälle zu achten. Im April dieses Jahres waren in der Region Murcia im Südosten Spaniens fünf tote Grindwale an Land geschwemmt worden. In der Region Valencia und in Katalonien wurden in diesem Sommer mehr als 30 verendete Delfine, Grind- und Pottwale geborgen. Im Jahr 2006 waren an der gesamten spanischen Mittelmeerküste nur drei tote Meeressäuger angeschwemmt worden.

Das Virus befällt vor allem die Atemorgane und das Nervensystem der Tiere, greift aber auch auf andere Organe über. Es bestehe die große Gefahr eines neuen Massensterbens, warnte das Zentrum für Meereslebewesen (CRAM) in Valencia. "Das Virus kann Menschen nicht infizieren", sagte der CRAM-Direktor Ferran Alegre. "Dennoch ist es für Badegäste besser, die verendeten Tiere nicht anzufassen."

Quelle: ntv.de

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