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Bis 2030 um 40 Prozent Wasserverbrauch steigt dramatisch

Wasser holendes Mädchen in Myanmar: Viele Millionen Menschen weltweit haben weder Zugang zu Trinkwasser noch zu Strom.

Wasser holendes Mädchen in Myanmar: Viele Millionen Menschen weltweit haben weder Zugang zu Trinkwasser noch zu Strom.

(Foto: dpa)

780 Millionen Menschen haben derzeit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, warnt die UNO. Eins von vielen Problemen: der steigende Energiebedarf vor allem in China und Indien. Schon jetzt ist die Energieproduktion für 15 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich.

Der weltweite Wasserbedarf wird bis 2030 nach Schätzungen der Vereinten Nationen um 40 Prozent steigen. Zeitgleich werde der Energiebedarf der Welt um die Hälfte und der Nahrungsmittelbedarf um rund ein Drittel ansteigen, heißt es in einem Bericht der Vereinten Nationen anlässlich des Weltwassertags am 22. März. Derzeit haben demnach weltweit etwa 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 1,3 Milliarden Menschen sind nicht an ein Stromversorgungsnetz angeschlossen.

"Die Orte, an denen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Wasser haben, stimmen größtenteils mit denen überein, an denen sie keinen Strom haben", hieß es in dem "World Water Development Report 2014", der bislang alle drei Jahre erschien, seit diesem Mal jedoch jährlich. "Der Zugang zur Wasser- und Energieversorgung ist ein Schlüsselelement für die Entwicklung eines jeden Menschen und einer jeden Gesellschaft", sagte der leitende Autor des Berichts, Richard Connor, bei einer Pressekonferenz in Paris.

15 Prozent des Wasserverbrauchs für Energieproduktion

Die weltweite Wasserversorgung wird nach Einschätzung der Autoren auch vom steigenden Energiebedarf in vielen Ländern bedroht. Schon jetzt sei die Energieproduktion für 15 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich, 2035 werde diese Zahl sogar bei 20 Prozent liegen. Bei rund 90 Prozent der globalen Energieproduktion werde sehr viel Wasser gebraucht, zum Beispiel bei der Herstellung von Biotreibstoffen. Bei anderer Energiegewinnung werde ein großer Teil nicht nur zur Kühlung genutzt und dann wiederverwertet, sondern verbraucht. Der weltweite Energiebedarf werde bis 2035 um 70 Prozent steigen - rund die Hälfte davon vereinen China und Indien auf sich.

Aufgrund der starken Verflechtungen zwischen den beiden Sektoren müssten die Verantwortlichen der weltweiten Wasser- und Energieversorger deutlich enger zusammenarbeiten, forderten die Herausgeber des Berichts. "Es wird keine nachhaltige Entwicklung geben ohne bessere Zugänge zu Wasser und Energie für alle", sagte die Generaldirektorin der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, Unesco, Irina Bokova, laut Mitteilung.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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