Der Wolf ist wieder mitten in Deutschland angekommen. Ein Tier sei in den vergangenen zehn Tagen mehrfach im nordhessischen Reinhardswald gesehen und eindeutig als Wolf erkannt worden, sagte Forstamtsleiter Norbert Teuwsen der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist eine positive Sensation."

Vermutlich sei es ein junges zugewandertes Tier, so Teuwsen. In der Gegend wurden in der Vergangenheit mehrere Schafe gerissen, zunächst waren dafür Hunde verantwortlich gemacht worden. Mindestens seit 150 Jahren habe es in der Region keine Wölfe mehr gegeben, sagte Teuwsen.

In Brandenburg und Sachsen haben sich Wölfe in den vergangenen Jahren bereits wieder angesiedelt und auch Nachwuchs großgezogen. Allein in der ostsächsischen Lausitz leben nach Schätzungen inzwischen 30 Wölfe in drei Rudeln. In Niedersachsen wurde 2007 ein Wolf von Jägern getötet, in Bayern und Schleswig-Holstein je einer überfahren. In West- und Mitteleuropa war der Wolf im 18. und 19. Jahrhundert fast ausgerottet worden. Erst seit den 1970er Jahren stabilisiert sich die Population in Ostpolen. Anfang der 1990er Jahre begann die Wiedereinwanderung nach Deutschland. Die Jagd auf Wölfe ist in Deutschland verboten.