Schwachstelle sitzt drauf Zahnimplantate immer beliebter
04.05.2007, 14:51 UhrZahnimplantate werden als Alternative zu herausnehmbaren Gebiss-Prothesen immer beliebter. 2006 seien in Deutschland rund 600.000 künstliche Zahnwurzeln eingepflanzt worden, etwa 70.000 mehr als im Jahr zuvor, teilte die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI) bei ihrer Jahrestagung in München mit.
Während 95 Prozent der Implantate nach fünf bis zehn Jahren noch unversehrt sind, gelten die darauf befestigten Kronen, Brücken und Prothesen jedoch als Schwachstelle. 20 bis 25 Prozent müssen nach DGI-Angaben in den ersten fünf Jahren repariert oder sogar neu angefertigt werden.
Der Erlanger Zahnmediziner Manfred Wichman begründete dies mit einem zu kraftvollen Biss vieler Patienten, was Schrauben und Keramikverblendungen enorm belaste. Eigene Zähne seien sensibler als die meist aus Titan gefertigten Implantate, so dass die Menschen schneller merkten, wenn etwa eine Nuss zu hart für das Gebiss sei. Schlecht sei auch das nächtliche Zähneknirschen, der so genannte Bruxismus. Hier sei noch einige Forschungsarbeit nötig, um haltbarere Materialien zu entwickeln, sagte Wichmann.
Angesichts der hohen Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro pro Zahn sind Implantate bislang allerdings keine Massenware. 3,6 Prozent der Frauen und 1,4 Prozent der Männer wählen der DGI zufolge diese Form des Zahnersatzes. Doch nicht für alle Patienten ist ein Implantat der richtige Weg. Wer unter Osteoporose, Diabetes oder bestimmten Tumoren leidet, muss nach Auskunft der Experten besonders auf das Einsetzen des Implantats vorbereitet werden. Auch der Kieferknochen muss intakt sein.
Quelle: ntv.de