Neu-Entdeckung von Machu Picchu Peru feiert 100. Jahrestag
08.07.2011, 09:52 Uhr
Die alte Inkastadt wurde von einer Lichtschau ...
(Foto: dpa)
Mit einer spektakulären Licht- und Musikshow wird in Peru das 100-jährige Jubiläum der Entdeckung der Inka-Stadt Machu Picchu gefeiert. Die im 15. Jahrhundert vom Inka-Herrscher Pachacútec erbaute Stätte war im Juli 1911 vom US-Archäologen Bingham für die Wissenschaft entdeckt worden.
In Peru haben am Donnerstag die Feiern zum 100. Jahrestag der Entdeckung der Inka-Festung von Machu Picchu begonnen. Zum Auftakt wurden 21 Kanonenschüssen an der archäologischen Stätte am Ostrand der peruanischen Anden abgefeuert. Präsident Alan García nannte Machu Picchu eine "Synthese des Peruanischen".
Zum Klang der Symphonie "Aus der Neuen Welt" von Antonin Dvorak wurde die weltberühmte archäologische Stätte in der Nacht zum Freitag in Farbe getaucht, während die Geschichte des Ortes nacherzählt wurde. Mit der vom peruanischen Theaterregisseur Luis Llosa entworfenen Show wurde Machu Picchu erstmals in der Geschichte vollständig während der Nacht beleuchtet.
Historische Bedeutung nicht erkannt
Machu Picchu war am 24. Juli 1911 vom US-amerikanischen Archäologen Hiram Bingham "entdeckt" worden. Einwohner der Region hatten ihn bis zu der Ruinenstadt aus dem 15. Jahrhundert geführt, deren historische Bedeutung bis dahin nicht erkannt worden war. Die spanischen Conquistadores hatten den Gebäudekomplex 112 Kilometer nördlich von Cuzco nie gefunden.
Nach einer Inszenierung der traditionellen Opfergabe an Pachamama, die Mutter Erde, spielte die chilenische Folkloregruppe Los Jaivas "Die Höhen von Machu Picchu", ihre Vertonung des Gedichts des chilenischen Nobelpreisträgers Pablo Neruda über die Inka-Festung. García lobte Nerudas Verse, auch seine Kritik an der Ausbeutung des Volkes durch die herrschende Elite beim Bau der Festung. "Der Weg der Freiheit und der Demokratie ist, dass das Volk für sich selbst arbeitet", sagte García.
Machu Picchu wurde 1983 von der Unesco zum Kulturerbe der Menschheit erklärt und am 7. Juli 2007 in die Liste der neuen Weltwunder aufgenommen. Die peruanische Regierung entschied sich für dieses Datum als Beginn der mehrtägigen Jahrhundertfeier. Die peruanische Zentralbank hat eine Gedenkmünze geprägt und auch die neuen 10-Soles-Scheine zeigen die Inka-Bastion.
Auch kritische Stimmen
Der Name Bingham ruft bei den Peruanern aber gemischte Gefühle hervor, weil er rund 44.000 Fundstücke mit an die US-Universität Yale nahm. Bislang wurden erst 366 davon an Peru zurückgegeben. Auch das Jubiläum war Anlass für kritische Stimmen. "Machu Picchu könnte ein Opfer seines eigenen Erfolgs werden", warnte der Historiker Juan Luis Orrego. Denn während Touristen auf das Gelände drängen und die Stätte dabei unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen wird, blieben archäologische Untersuchungen auf der Strecke.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP