Giftige Verbindungen "entschärft" Bakterien lagern Gold ein
18.10.2009, 14:01 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Neuseeländische Bakterien "entschärfen" giftige Goldverbindungen und lagern das kostbare Metall dabei in ihrem Inneren ab. Ein internationales Team um Frank Reith von der University of Adelaide in North Terrace (Australien) hatte die Mikroben auf Goldkörnchen entdeckt, berichtet die Gruppe in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). An der Analyse waren auch Forscher der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg beteiligt.
Gefunden hatten die Forscher die Bakterien (Cupriavidus metallidurans) an zwei 3500 Kilometer voneinander entfernten Stellen in Australien: im Süden von New South Wales und im Norden von Queensland. Die Gruppe analysierte die Keime unter Laborbedingungen. Giftige Verbindungen mit Gold darin werden von den Bakterien aufgenommen und zu reinem Gold. Hochauflösende Aufnahmen mit Photonen- und Synchrotonstrahlen zeigten die wenige Nanometer winzigen "Goldklumpen" in den Zellen. Möglicherweise seien die Mikroben an der Entstehung großer Goldnuggets beteiligt.
Durch die giftigen Verbindungen würden spezielle Erbgutabschnitte aktiviert und in der Folge eine Entgiftungsmaschinerie angeworfen, erläutern die Forscher. Nun sollen die Bakterien bei der Suche nach Gold helfen: Die Zellmechanismen ließen sich für die Entwicklung eines Biosensors nutzen, erläutern die Forscher. Damit könnte schon in drei bis fünf Jahren die Suche nach neuen Goldvorkommen erleichtert werden, so lautet die Hoffnung.
Quelle: ntv.de, dpa