Radioteleskop ins All geschossen Russland blickt ins Schwarze Loch
18.07.2011, 19:42 Uhr
Start einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur.
(Foto: picture alliance / dpa)
"Spektr-R" heißt ein neues russisches Radioteleskop. Dessen Auflösung ist 10.000 Mal größer als die des US-Weltraumteleskops "Hubble". Wissenschaftler erhoffen sich neue Erkenntnisse über Schwarze Löcher und andere Phänomene.
Eine russische Raumfähre hat das Radioteleskop "Spektr-R" ins Weltall gebracht, mit dessen Hilfe Schwarze Löcher und andere Phänomene im All genauer untersucht werden sollen. Das Teleskop sei vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in eine Umlaufbahn in rund 340.000 Kilometern Höhe transportiert worden, teilte die Weltraumbehörde Roskosmos mit.
"Spektr-R" soll Bilder liefern, die Erkenntnisse über Schwarze Löcher, Neutronensterne und Quasare ermöglichen. Quasare sind aktive extragalaktische Sternsysteme, deren Kern das Restsystem so stark überstrahlt, dass das Gesamtsystem wie ein einzelner Stern erscheint. Neutronensterne sind kleine kompakte Sterne, die im Wesentlichen aus Neutronen bestehen.
"Grenzen des Universums beobachten"
Das Teleskop soll mindestens fünf Jahre lang im All bleiben. "Das wird es uns ermöglichen, die Grenzen des Universums mit sehr genauer Auflösung zu beobachten und Daten über extragalaktische Erscheinungen zu erhalten", erklärte der Leiter des für das Forschungsprojekt verantwortlichen Lawotschkin-Instituts, Viktor Chartow, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen.
Die Auflösung von "Spektr-R" ist seinen Erbauern zufolge 10.000 Mal größer als die des US-Weltraumteleskops "Hubble".
Quelle: ntv.de, dpa/AFP