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Ostdeutsche Zweirad-Legende "Der Kult MZ lebt"

Eine "MZ 1000 S" steht im Leipziger Museum für Kunsthandwerk.

Eine "MZ 1000 S" steht im Leipziger Museum für Kunsthandwerk.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Mit einem weltweiten Patent in der Hand und einer großen Fangemeinde im Rücken wollen die ehemaligen Motorrad-Stars Martin Wimmer und Ralf Waldmann die ostdeutsche Zweirad-Legende MZ wiederbeleben. "Der Kult MZ lebt", sagte der zweimalige Vize-Weltmeister Waldmann, der das Werk gemeinsam mit dem dreimaligen Grand-Prix-Sieger Wimmer und dessen Ehefrau Martina Häger übernommen hat: "Die Produktion war eingeschlafen. Aber wir sind gekommen, um alles aufzuwecken."

Am Wochenende stellte "Waldi" am Rande des WM-Laufs auf dem Sachsenring den Prototypen der neuen MZ-Maschine vor. "Ende des Jahres wollen wir in der Internationalen Deutschen Meisterschaft starten", sagte der 20-malige Grand-Prix-Sieger und stellte sogar ein Comeback als Fahrer in Aussicht: "Ich muss noch etwas Bauch abnehmen, aber für einzelne Rennen könnte ich mir das vorstellen. Ein Engagement als Fixstarter in der kommenden Saison ist aber eigentlich nicht vorgesehen."

"Lichtjahre voraus"

Dann mal gute Fahrt!

Dann mal gute Fahrt!

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Langfristiges Ziel ist der Start in der 250er-Nachfolgeserie GP2. "Unser Traum wäre es natürlich, wenn wir mit Stefan Bradl als Fahrer antreten würden", sagte Waldmann. Da dort Einheitsmotoren vorgeschrieben sein werden, kommt es auf das Fahrwerk an. "Martin hat ein Fahrwerk entwickelt, für das er ein weltweites Patent hat", meinte der 43-jährige Waldmann: "Damit sind wir den anderen in Sachen Kurvenlenkung und Anbremsen Lichtjahre voraus."

Waldmann, Wimmer und Häger haben MZ Ende März vom malaysischen Konzern Hong Leon Industries erworben, der nach eigenen Angaben insgesamt 70 Millionen Euro Verlust mit dem Werk gemacht und die Produktion Ende 2008 eingestellt hat. Der Prototyp der neuen Rennmaschinen, der in nur fünf Wochen mit 250 ccm und 65 PS entworfen wurde, soll die Grundlage für die Entwicklung von Serienzweirädern bilden.

Die MZ in aller Welt

"Wir hoffen, dass bald viele Motorradfahrer in aller Welt auf einer MZ unterwegs sein werden", sagte Wimmer. In der Produktion soll MZ künftig ein breites Feld umfassen. "Serienmotorräder für Fahrer ab 16", wie Waldmann betonte, sollen gebaut und auch die Bereiche Cross, Enduro und Seitenwagen abgedeckt werden. Die Rennmaschinen sollen mit Kosten von 15.000 bis 20.000 Euro pro Bike finanzierbar sein. Ob sie als Viertakter konkurrenzfähig sein werden, ist offen.

Zu DDR-Zeiten galten MZ-Motorräder als Kult. In Zschopau gibt es ein MZ-Museum, zum Aktionstag "MZ lebt" im Mai kamen 10.000 Besucher. "Und das mit nur einer Woche Vorlaufzeit", betonte Waldmann.

Quelle: ntv.de, Holger Schmidt, sid

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