Auto

Neue Generation des VW-Kraxlers Touareg bleibt "Ritter der Wüste"

Äußerlich zeigt sich der neue Touareg mit den Chromleisten wesentlich eleganter als sein Vorgänger.

Äußerlich zeigt sich der neue Touareg mit den Chromleisten wesentlich eleganter als sein Vorgänger.

(Foto: Holger Preiss)

VW hat die neue Generation des Touareg fit für alle Wege gemacht. Optisch aufgewertet und neu vernetzt haben die Wolfsburger besonderes Augenmerk auf den neuen V6 TDI gelegt, den es jetzt in zwei Leistungsstufen gibt.

Über das Volk der Tuareg ist lange gerätselt worden. Als Volkswagen seinem großen SUV vor 12 Jahren den Namen Touareg gab, hatten sie wohl am ehesten die immer wieder beschriebenen blauen Gewänder, die Verschleierung der Gesichter und die Kurzschwerter, die den Wüstennomaden auch den Namen "Ritter der Wüste" einbrachten. Und ein solcher ist der im slowakischen Bratislava gebaute VW dann wohl auch.

Unter dem schmaler gewordenen Stoßfänger am Heck prangen jetzt trapezförmige Auslässe für die Endrohre.

Unter dem schmaler gewordenen Stoßfänger am Heck prangen jetzt trapezförmige Auslässe für die Endrohre.

(Foto: Holger Preiss)

Und mit diesem Namen hat sich das SUV bis heute anständig verkauft. Allein von der ersten Generation, die von 2002 bis 2010 gebaut wurde, gingen weltweit 475.000 Fahrzeuge an die Kunden. Der Touareg II verkaufte sich bis heute 300.000-Mal. Insgesamt rechnet VW bis Jahresende mit 800.000 verkauften Einheiten. Wobei natürlich die Hauptmärkte für das Dickschiff die USA, China und Russland sind. Als Erste dürfen die deutschen Kunden den Touareg bei den Händlern abholen. Denn auch bei den Deutschen erfreut sich der dicke Wolfsburger bis dato größter Beliebtheit.

Optisch keine Revolution

Damit das so bleibt, hat man dem Wüstenwanderer in Wolfsburg einen dezent neuen Look gegeben, die Aggregate auf Euro 6 getrimmt und die Multimedia- und Sicherheitsausstattung erweitert. Bereits auf der Auto-China in Peking feierte der neue Touareg seine Weltpremiere. Wie so oft im Hause VW ist aber auch die dritte Generation optisch keine Revolution. Nur behutsam wurden hier die Retuschen vorgenommen.

Die Front ziert jetzt ein Kühlergrill mit vier verchromten Querlamellen. Die vergrößerten Scheinwerfer strahlen serienmäßig mit Bi-Xenon-Licht und eine neue Frontschürze, mit scharf gezeichneten Lufteinlässen und Nebelscheinwerfern, gibt dem Gesicht mehr Pfiff. Das Heck bekommt durch die schmale Schürze mit neuem Diffusor, optionalen Chromelementen und in die Stoßfänger gerückten LED-Nebelschlussleuchten einen deutlich dynamischeren Ausdruck als beim Vorgänger. Ansonsten beschränken sich die optischen Modifikationen auf neu gezeichnete Leichtmetallräder in den Dimensionen von 17 bis 21 Zoll.

Wichtige Änderungen unterm Kleid

Klar und ohne große Schnörkel präsentiert sich der Innenraum des VW Touareg.

Klar und ohne große Schnörkel präsentiert sich der Innenraum des VW Touareg.

Die wichtigsten Änderungen trägt der Touareg damit unter dem fein gestrichenen Blech. Für eine bessere Lesbarkeit der Bedienelemente sorgt inzwischen eine von rot zu weiß veränderte Beleuchtung. Auch das Ambientelicht in den Türen und im Fußraum strahlt jetzt in einem weißen Licht. Aber nicht nur das: Der Touareg ist jetzt auch in der Lage, sich mit mobilen Onlinediensten zu vernetzen. In Verbindung mit dem Radio-Navigationssystem RNS 850 und Mobiltelefonvorbereitung, die es für stolze 2345 Euro extra gibt, ist der Touareg erstmals mit "Mobilen Online-Diensten" zu haben. Da gibt es die "Points-of-Interests" über Google, die Kartendarstellung via "Google Earth", die Funktion "Google Street View" und "Online-Verkehrsinformationen".

Erweitert wurde zudem das Spektrum an Bezugsstoffen und Applikationen. Ansonsten bleibt es im Innenraum klar und schnörkellos. Da wo andere Hersteller auf weite Schwünge setzen, hat der Touareg die Gerade für sich gepachtet. Lediglich die Rundinstrumente verschwinden unter einer Kuppel. Um den SUV-Charakter im Innenraum zu spiegeln, haben die Drehregler eine Aluminiumoptik bekommen.

Verbessertes Fahrwerk und Assistenten

Mit "Terrain-Tec" kann der Touareg auch problemlos durch schweres Gelände geführt werden.

Mit "Terrain-Tec" kann der Touareg auch problemlos durch schweres Gelände geführt werden.

Neu abgestimmt wurde auch das Stahlfederfahrwerk, was den Touareg bei einem Gewicht von über zwei Tonnen aber noch nicht zu einem Kurvenräuber macht. Der adaptive Tempomat beherrscht nun auch Stopp-and-Go, die Achtgang-Automatik kann segeln und eine Multikollisionsbremse ist bei den V6 TDI serienmäßig an Bord und dank des Aera View gibt es jetzt auch für einen Aufpreis von 1970 Euro eine komplette Umfeldbeobachtung. Optional steht natürlich auch wieder eine Luftfederung für 3140 Euro zur Verfügung, mit dem im Gelände die Bodenfreiheit auf bis zu 30 Zentimeter erhöht werden kann. Ab 140 km/h senkt sich die Karosserie dann wieder automatisch ab.

Kunden, die den sportlichen Auftritt mögen, können natürlich auch ein R-Line-Optikpaket und ein R-Line-Interieur-Paket ordern. Dazu gehören Stoßfänger mit schwarzglänzenden Lufteinlässen und Chromleisten ebenso wie Schwellerverbreiterungen, schwarzglänzende Diffusoren im Heck und ein aerodynamisch optimierter Dachkantenspoiler.

V6-TDI-Aggregate im Fokus

Angeboten wird der allradgetriebene Touareg in Deutschland als Turbodiesel in Form des V6 und V8 TDI und als Hybridmodell. Geschaltet werden alle Motoren über eine Achtgang-Automatik. Die V6-Motoren sind serienmäßig an ein Start-Stopp-System gekoppelt.

Im Fokus der technischen Weiterentwicklung standen die in zwei Leistungsstufen angebotenen V6-TDI-Motoren, da in Europa mehr als 90 Prozent aller Touareg mit diesen Aggregaten gekauft werden. In der ersten Leistungsstufe entwickelt der aufgeladene Dieseldirekteinspritzer 204 PS und erreicht ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmeter, das bereits ab 1250 Umdrehungen zur Verfügung steht. Die Marke von 100 km/h knackt der "kleine" Diesel in 8,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 206 km/h. Der ermittelte Durchschnittsverbrauch wird laut NEFZ mit 6,6 Litern angegeben.

Denselben Wert soll auch der wesentlich potentere V6 TDI mit 262 PS erreichen. Wobei bei einer ersten Ausfahrt und normaler Fahrweise bereits 8,4 Liter und bei hartem Tritt auf das Gaspedal 9,9 Liter auf der Uhr standen. Das Triebwerk erfreut mit einem kernigen Sound und einem wuchtigen Drehmoment von 580 Newtonmeter. Erstaunlicherweise gibt sich das Aggregat sogar durchzugsstärker als der Hybrid mit V6 TSI, dem eine Systemleistung von 380 PS im Datenblatt bescheinigt wird. Die Höchstgeschwindigkeit des großen V6 TDI liegt bei 225 km/h.

Optional kann die 262-PS-Variante auch als "Terrain-Tec" geordert werden. Statt eines Torsendifferenzials gibt es hier ein für den echten Offroad-Einsatz ausgelegtes Verteilergetriebe inklusive Untersetzungsstufe sowie ein bis zu 100 Prozent sperrendes Zentral- und Hinterachsdifferenzial. Über den fünfstufigen Drehschalter wird der Geländegänger dann an das entsprechende Geläuf angepasst. Den Verbrauch der "Terrain-Tec"-Version gibt VW mit 6,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer an.

Wer in den bis auf eine Zuglast von 3,5 Tonnen ausgelegten Touareg einsteigen möchte, der muss mindestens 52.125 Euro bereithalten. Das sind 1275 Euro mehr als beim Vorgänger, wobei VW errechnet hat, dass der Preis ausstattungsbereinigt gleich geblieben ist.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen