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Pfiffige Lösung für das Langgut Nissan NV300 - mit der Vielfalt der Varianten

Der Nissan NV300 ist baugleich mit dem Renault Traffic und dem Opel Vivaro. Dennoch hat er seine Eigenarten.

Der Nissan NV300 ist baugleich mit dem Renault Traffic und dem Opel Vivaro. Dennoch hat er seine Eigenarten.

Auch das Segment der leichten Nutzfahrzeuge ist hart umkämpft. Viele Modelle tummeln sich auf dem Markt, nicht wenige davon sind baugleich. Auch der Nissan NV300 teilt sich die Plattform mit Schwestermodellen. Dennoch setzen die Japaner eigene Akzente.

Praktisch, aber nicht billig soll das Innenleben des NIssan NV300 wirken.

Praktisch, aber nicht billig soll das Innenleben des NIssan NV300 wirken.

Die Ansprüche an leichte Nutzfahrzeuge sind klar definiert. Die Verantwortlichen für die Fuhrparks erwarten geringe Betriebskosten gepaart mit möglichst großem Laderaum, Technik auf dem neuesten Stand und Sicherheit. Für die Fahrer sollten noch Sitz- und Fahrkomfort sowie eine gewisse Wendigkeit hinzukommen. Nissan hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem neuen NV300 möglichst viele dieser Wünsche zu erfüllen. Zudem soll die Garantie von fünf Jahren oder bis zu 160.000 Kilometer ebenfalls Kunden locken. Positiv auf die Betriebskosten wirken sich zudem Service-Intervalle von 24 Monaten oder 40.000 Kilometern aus.

Der japanische Hersteller bietet den Nachfolger des Primastar zudem in einer großen Variantenvielfalt an. Kunden haben bei der Kastenwagenversion die Wahl zwischen zwei Längen und zwei Höhen. Zwei Längen gibt es auch bei der sechssitzigen Doppelkabine. Als Plattform-Fahrgestell können die unterschiedlichsten Aufbauten installiert werden. Vom Camper bis zum Kipper, vom Übertragungswagen bis zum Kühltransporter ist so gut wie alles machbar. Dazu kommt der Einsatz als Personentransporter.

Zwei unterschiedliche Längen

Aufgrund einer Durchladeklappe in der Trennwand lassen sich bis zu 3,75 Meter lange Gegenstände transportieren. Bei der längeren Auslegung des Fahrzeugs (L2) sind es 4,15 Meter.

Aufgrund einer Durchladeklappe in der Trennwand lassen sich bis zu 3,75 Meter lange Gegenstände transportieren. Bei der längeren Auslegung des Fahrzeugs (L2) sind es 4,15 Meter.

Das Kombi genannte Modell hat auf zwei unterschiedlichen Längen Platz für bis zu neun Insassen. Drei Reihen mit je drei Sitzplätzen stehen dann zur Verfügung, ohne dass es an Raum fürs Gepäck fehlt. Mindestens 550 Liter, in der längeren Bauart 890 Liter, bietet das Gepäckabteil. Sind weniger Passagiere an Bord, lässt sich der Laderaum aufgrund der umlegbaren Sitze variabel vergrößern. Der Einstieg nach hinten erfolgt serienmäßig über eine seitliche Schiebetür. Optional ist eine zweite Schiebetür zu haben.

Für den Einsatz als reiner Lastenesel ist die Ausnutzung des Frachtraums besonders wichtig. Im NV300, dessen Laderaum um 11 Zentimeter länger als noch beim Primastar ist, können schon in der kleinsten Version (L1) drei Europaletten verstaut werden. Aufgrund einer Durchladeklappe in der Trennwand lassen sich bis zu 3,75 Meter lange Gegenstände transportieren. Bei der längeren Auslegung des Fahrzeugs (L2) sind es 4,15 Meter.

Clevere Lösung für Langgut

Ein Zusatzschloss an den Hecktüren ermöglicht es, mit einem geöffneten hinteren Türflügel zu fahren.

Ein Zusatzschloss an den Hecktüren ermöglicht es, mit einem geöffneten hinteren Türflügel zu fahren.

Eine clevere Lösung wurde für noch längeres Transportgut gefunden. Ein Zusatzschloss an den Hecktüren ermöglicht es, mit einem geöffneten hinteren Türflügel zu fahren und so Langgut bis zu 7,15 Meter mit Fahne und 5,15 Meter ohne Fahne, zu transportieren. Das Kennzeichen auf dem geschlossenen Teil bleibt dann weiterhin sichtbar. Ein zusätzliches Plus von 80 Zentimetern in der Länge bietet eine Klappe unter dem äußeren Beifahrersitz Latten und Rohre können dann bis in den Fußraum geschoben werden. Der Sitz ist dann allerdings nicht mehr zu nutzen.

Doch nicht nur in der Länge ist der NV300 im Vergleich zum Vorgänger gewachsen. Die schlankere Konstruktion der Seitenwände hat ein Plus an Ladevolumen von 200 Litern zur Folge. Zudem wurden die Türausschnitte so ausgelegt, dass auch größere Palettenformate geladen werden können. Die Zuladung in den beiden Tonage-Klasse 2,7 oder 2,9 Tonnen beträgt bis zu 1205 Kilogramm.

Drei Mann finden auf der forderen Sitzbank Platz.

Drei Mann finden auf der forderen Sitzbank Platz.

Über mehr Platz und Komfort darf sich aber auch der Fahrer freuen. Serienmäßig ist der auf voll verstellbaren Komfortsitzen mit Lordosenstütze und Armlehnen unterwegs, hat einen größeren Verstellbereich und mehr Kopffreiheit als im Primastar. Die höhen- und längsverstellbare Lenksäule trägt dazu bei, eine bestmögliche Position am Lenkrad zu finden. Da heute Smartphones und Notebooks zur Grundausstattung der Vielfahrer zählen, wurden für diese unverzichtbaren Büroutensilien gut erreichbare und sichere Staufächer (insgesamt 90 Liter) integriert.

Diesel mit 95 PS bis 145 PS

Auf der Antriebsseite des NV300 kommt ein 1,6-Liter-Diesel in vier Leistungsstufen zum Einsatz. Die Einstiegsmotorisierung ist der dCi95 mit 95 PS, gefolgt vom dCi120 mit 120 PS. An der Spitze steht der 145 PS starke dCi145. In einer ersten Ausfahrt konnte das zweitstärkste Triebwerk, der dCi125 mit 125 PS getestet werden, der wie alle anderen Aggregate mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert ist. Der Selbstzünder hat einen guten Antritt und läuft auch unter Volllast noch angenehm leise. Soll bei Tempo 60 aber zügig überholt werden, muss schon vom sechsten in den fünften Gang zurückgeschaltet werden. Dann geht’s flott am Vordermann vorbei. Und das mit einem Fahrwerk, das auch schlechteste Fahrbahnverhältnissen souverän meistert. Da rumpelt nichts, der Wagen schaukelt nicht auf und bleibt auch in Grenzsituationen gut beherrschbar.

Technisch ist der NV300 übrigens im Wesentlichen baugleich mit dem Renault Traffic und dem Opel Vivaro, zeigt aber in der Front das typische Nissan-Gesicht. Designmerkmale, die auch Qashqai oder X-Trail tragen, wurden geschickt auf das leichte Nutzfahrzeug übertragen. Vielleicht ist das ja am Ende der Grund sich für den Japaner und nicht den Franzosen oder den Deutschen zu entscheiden.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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