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Opel hübscht den Meriva auf Schicker "Mängelzwerg" mit IntelliLink

Altbewährtes in neuem Gewand: der Opel Meriva.

Altbewährtes in neuem Gewand: der Opel Meriva.

(Foto: Holger Preiss)

Preise sind seit dem letzten "Gelben Engel" Schall und Rauch. Doch auch der Opel Meriva hat welche gewonnen. Aber nicht vom ADAC verliehen, sondern vom Tüv. Jetzt tritt er mit verschönerter Optik und neuen Motoren an, Altes noch besser zu machen.

Nach den Mauscheleien bei der Preisvergabe des ADAC zum " Gelben Engel" mag man Preise für Autos und Hersteller gar nicht mehr nennen. Und dennoch soll es an dieser Stelle geschehen, unter der Maßgabe, dass der Tüv bei seinen Mängelstatistiken nicht mogelt. Der technische Prüfdienst hat nämlich 2014 dem Opel Meriva attestiert, dass er in seiner Klasse das Auto mit den wenigsten Mängeln ist. Schön zu wissen für die, die bereits einen der Rüsselsheimer Minivans fahren und gut für die, die sich mit dem Gedanken tragen ein solches Fahrzeug zu erwerben.

Flexibilität ist das Stichwort, auch bei den Sitzen.

Flexibilität ist das Stichwort, auch bei den Sitzen.

(Foto: Holger Preiss)

Für die hat Opel den "Mängelzwerg" jetzt nämlich aufgefrischt. An der Front prangt ein neuer Grill, die Nebelscheinwerfer sind wie die Seitenfenster von Chromleisten gerahmt. Die Scheinwerfergrafik und die Heckleuchten wurden ebenfalls verändert, um dem Meriva auch hier einen besseren Wiedererkennungswert zu geben. Das alles wurde aber so dezent gemacht, dass, und das war laut Opel die Herausforderung für die Designer, der "alte Meriva nicht alt aussieht".

Alt sollte auch der Innenraum nicht aussehen, deshalb hat man die Tugenden der Vielfachablagen noch verfeinert, über 30 Stück seien es, sagt Opel. Dazu zählt auch die in Gänze verschiebbare Mittelkonsole mit Armauflage und Staufach. Eine feine Idee. Jetzt umso mehr, da die Schiene für deren Verstellung nicht mehr in den Fond hineinragt und Passagieren auf der Rückbank den Platz für die Füße streitig macht. Opel nennt dieses System FlexRail. Flex(ibel) ist beim Meriva auch das Stichwort. Da ist das Sitzkonzept: Zwei, drei, vier oder fünf Sitze bietet der Opel je nach Bedarf und im Heck lässt sich der FlexFix-Fahrradträger aus dem Stoßfänger herauszaubern, wenn er denn optional geordert wurde.

IntelliLink in der Gormiti-Höhle

Der Meriva verfügt über das sogenannte IntelliLink-System.

Der Meriva verfügt über das sogenannte IntelliLink-System.

(Foto: Holger Preiss)

Nicht ganz so flexibel zeigen sich die Rüsselsheimer bei der Veränderung der immer noch mit Knöpfen, Druckdrehstellern und Tasten überladenen Bedienfläche für Radio, Navi etc. Aber an dieser Stelle soll nicht gemosert werden, denn schließlich handelt es sich hier um ein Facelift, nicht um ein neues Modell. Denn neu ist das, was über die Vielzahl der Knöpfchen gesteuert werden kann. Opel hat dem Van nämlich das schon im Adam und im neuen Insignia angebotene IntelliLink-System verabreicht.

Dahinter verbirgt sich ein Infotainmentsystem, das per Bluetooth gekoppelt mit dem Smartphone die wichtigsten Informationen auf das hochauflösende 7 Zoll große Farbdisplay holt. Schade nur, dass die imposante Größe des Bildschirms von einer viel zu dicken und zu breiten Plastikhülle gerahmt ist, die thronend auf der Armatur den Eindruck einer Gormiti-Höhle vermittelt. Das hätte man mit Sicherheit eleganter lösen können. Nicht zu meckern ist hingegen über die verbesserte Sprachsteuerung, die neben den Lenkradtasten zum Einsatz gebracht werden kann. Kaum noch wird von der netten Frauenstimme verlangt, Befehle zu wiederholen. Vielmehr kann man sich in den von der Aktion gesunder Rücken viel gelobten Sitzen zurücklehnen und den vorgetragenen SMS lauschen. Ja, auch das ist im Meriva mit dem IntelliLink inzwischen möglich.

"Flüsterdiesel" ist eine Empfehlung

Der 1,6 CDTI läuft bei Opel unter "Flüsterdiesel".

Der 1,6 CDTI läuft bei Opel unter "Flüsterdiesel".

(Foto: Holger Preiss)

Möglich ist es jetzt auch, den Mini-Van mit dem 1,6 CDTI zu erwerben. Das von Opel stolz als "Flüsterdiesel" bezeichnete Triebwerk wird mit seinen 136 PS in Zukunft das 1,7 und 1,3 Liter Triebwerk ablösen. Aber nicht nur, dass der bereits im Zafira eingesetzte Motor sehr leise ist, er erfüllt jetzt schon die EU6-Abgasnorm. So wie im Übrigen auch der neue 1,4 Liter Benziner mit 140 PS, den es jetzt auch mit Automatikgetriebe gibt. Allerdings kann hier eine eindeutige Empfehlung für den Diesel ausgesprochen werden. Mit seinen 320 Newtonmetern ist er deutlich spritziger als der Benziner, der in der Beschleunigung etwas angestrengt wirkt und erstaunlicherweise auch deutlich lauter zu Werke geht als der Selbstzünder, der sich zudem, dank neuem Getriebe, auch wunderbar präzise schalten lässt.

Selbstredend ist auch der Spritverbrauch eine nicht zu vernachlässigende Größe. Angegeben ist der 1,6 CDTI mit 4,4 Litern. Auf einer ersten Testfahrt lag er bei 5,8 Litern Diesel. Der Benziner verbraucht laut Datenblatt 7,2 Liter, im Alltagsbetrieb dürften es dann aber um die 8,0 Liter sein. Der Einstiegspreis für den Diesel liegt bei 23.350 Euro. Für den Benziner, der allerdings eine Ausstattungsstufe tiefer startet, rufen die Rüsselsheimer 20.395 Euro mit Sechsgang-Handschaltung auf. Wer ein Automatikgetriebe will, zahlt mindestens 21.690 Euro. Ab dem 25. Januar wird der neue Meriva bei den Opel-Händlern stehen.

Quelle: ntv.de

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