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Günstiger als Mitbewerber Škoda Elroq hat Weltpremiere - neues E-SUV zum Verbrenner-Preis

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Ganz klar ist die Elroq-Front auch seine Schokoladenseite mit den futuristisch anmutenden Scheinwerfern. Auf Wunsch gibt es LED-Matrix-Technologie.

Ganz klar ist die Elroq-Front auch seine Schokoladenseite mit den futuristisch anmutenden Scheinwerfern. Auf Wunsch gibt es LED-Matrix-Technologie.

(Foto: Škoda)

Mit dem Elroq bringt Škoda einen neuen Vertreter des modularen Elektrobaukastens. Wird der Kompakte den Markt mit seinem Kampfpreis aufmischen? ntv.de hat schon mal Probe gesessen.

Es ist schon länger her, dass ein Autohersteller die Einführung eines neuen Modells mit einem veritablen Fest begangen hat. Dass Škoda jetzt zur Enthüllung des neuen Elroq nach Kräften gefeiert hat, konnten nicht nur geladene Journalisten sehen, sondern auch Fußgänger, die zufällig am zentralen Moldauufer in Prag entlangliefen: Große, in grüner Hausfarbe der Marke illuminierte Lettern mit dem Modellnamen - befestigt am prunkvollen Bürgerbad - strahlten am Abend der Präsentation weit in die Nacht. Dieses Modell muss also wichtig für die Marke sein, könnte man meinen.

Und während Autohersteller bei der Vorstellung eines neuen Produkts mit den Preisen erst einmal gern hinter dem Berg halten, teilte Škoda unmittelbar im Anschluss mit: "Neuer Škoda Elroq startet in Deutschland bei 33.900 Euro." Was so nüchtern notiert wird, sitzt gehörig. Denn damit rangiert das kompakte SUV preislich unterhalb so mancher Wettbewerber - Kia verlangt für seinen neuen EV3 beispielsweise knapp 36.000 Euro, und bei Peugeot kostet der kleinere e-2008 sogar 39.350 Euro.

Und selbst die für ihre kompetitive Preispolitik bekannte chinesisch-britische Marke MG kann mit dem deutlich in die Jahre gekommenen ZS EV (der sogar etwas kleiner ist) kein besseres Angebot machen - dieser startet nämlich bei 33.990 Euro.

Typisch Škoda. Die Innenarchitektur unterscheidet sich kaum von jener des ersten Elektromodells der Marke namens Enyaq.

Typisch Škoda. Die Innenarchitektur unterscheidet sich kaum von jener des ersten Elektromodells der Marke namens Enyaq.

(Foto: Škoda)

Obendrein ist der Elroq nicht nur günstiger als viele andere batterieelektrischen Fahrzeuge des Wettbewerbs, sondern auch nicht teurer als der in etwa segmentgleiche Škoda Karoq mit Verbrennungsmotor. Dass elektrisch angetriebene Fahrzeuge teurer sind als Verbrenner, will Škoda also ab sofort nicht mehr gelten lassen.

Doch was für ein Auto ist dieser Elroq überhaupt? Wie so oft positioniert Škoda seinen jüngsten Stromer zwischen den Segmenten. Während der Enyaq (und seine Konzernbrüder Audi Q4 E-Tron, Cupra Tavascan sowie Volkswagen ID.4) eher als große Kompakte gelten, darf der Elroq jetzt - je nach Sichtweise - entweder als großer Kleinwagen oder kleiner Kompakter durchgehen.

Er basiert jedenfalls ausdrücklich noch nicht auf der künftigen elektrischen Kleinwagenplattform des Konzerns (ID. 2all Concept) mit Vorderradantrieb. Allerdings ist er mit 4,49 Metern Länge das bisher kleinste SUV der Plattform und eröffnet eine neue Kategorie. Und damit auch eine neue Wahlmöglichkeit für Kunden. Das dürfte so manchen Autofahrer freuen, der im urbanen Bereich lieber etwas kompakter unterwegs ist - Stichwort Parkplatzsuche.

Platzmangel herrscht im kleineren Elroq nicht

Aber Platzmangel, insbesondere für die hinteren Fahrgäste, bedeutet die leichte Schrumpfung gegenüber beispielsweise dem größeren Enyaq kaum, wie eine erste Sitzprobe belegt. Der Radstand bleibt mit 2,77 Metern unangetastet. Federn lassen muss der Tscheche beim Gepäckraumvolumen. Das braucht sich angesichts 1580 Litern bei umgeklappten Lehnen dennoch nicht verstecken, wenngleich über 1700 Liter (Enyaq) nicht erreicht werden. Kein Wunder bei den Außenabmessungen.

Zwar schluckt das Elroq-Gepäckabteil nicht so viel wie jenes des Enyaq. Aber für den ausgedehnten Familienurlaub sollte es locker reichen. Diverse Ablagen im Kofferraum erhöhen die Praktikabilität

Zwar schluckt das Elroq-Gepäckabteil nicht so viel wie jenes des Enyaq. Aber für den ausgedehnten Familienurlaub sollte es locker reichen. Diverse Ablagen im Kofferraum erhöhen die Praktikabilität

(Foto: Škoda)

Ansonsten ergibt sich innen ein ähnliches Bild zum Enyaq. Verwandte Architektur, auf den ersten Blick wertige Materialien, großer Zentraltouchscreen und die typischen "Simply-Clever-Details". Darunter versteht Škoda praktische Gimmicks wie einen Tablethalter oder den vielseitigen Kofferraum mit Boxen und Cargoelementen. Fast schon Running Gags sind der mitgelieferte Eiskratzer sowie ein Regenschirm in der Tür. Škoda betont, dass beide inzwischen sogar nachhaltig produziert seien.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wer es damit wirklich ernst meint, kann zur kleinsten Batterie greifen. In der Basis gibt es 52 kWh Nettokapazität. Das senkt nicht nur den Preis, sondern auch die Ressourcen, von denen die Herstellung eines Akkus eben jede Menge frisst. Damit verbunden sind allerdings auch nur 170 PS und 145 kW Ladeleistung. In diesem Fall sprintet der Zweitonner für Elektroautoverhältnisse nicht ganz so schnell auf 100 km/h (neun Sekunden) und muss laut Werk nach 375 Kilometern (WLTP) wieder an das Stromkabel. Eine Batterieladung von 10 auf 80 Prozent soll allerdings in akzeptablen 25 Minuten abgehandelt sein. Und stranden wird auch das Elroq-Grundmodell kaum, schließlich mangelt es längst nicht mehr an öffentlichen Schnellladesäulen, auch wenn das Gegenteil noch so oft behauptet wird.

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Die Angebotsbreite ist enorm

Dann wäre da aber noch das 204 PS starke mittlere Modell Elroq 60 mit 59 kWh Nettobatteriekapazität (rund 400 Kilometer Reichweite). Es erreicht 10 bis 80 Prozent Akkukapazität am schnellsten mit 24 Minuten bei einer maximalen Ladeleistung von 165 kW.

Von hinten sieht der Elroq fast ein bisschen langweilig aus.

Von hinten sieht der Elroq fast ein bisschen langweilig aus.

(Foto: Škoda)

Und Liebhaber von Topmodellen bekommen den Elroq 85 entweder mit Allrad oder heckgetrieben. Dann sorgen 286 PS für zügiges Beschleunigen - nach 6,6 Sekunden soll Landstraßengeschwindigkeit anliegen. Der Topspeed beträgt 180 statt 160 km/h. Außerdem können 77 kWh Strom gebunkert werden, der gut sein soll für 560 Kilometer. Die Ladeleistung beziffert Škoda mit 175 kW im Peak. Und 80 Prozent State of Charge verspricht der Hersteller binnen 28 Minuten, sofern man den Akkustand nicht unter die Zehn-Prozent-Marke fallen lässt.

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Neben dem attraktiven Preis kommt Škoda also auch noch mit einer breiten Angebotspalette um die Ecke. Reicht das, um den Elektroautomarkt aufzumischen? Spannende Frage, zumal das Laden eben auch beim Elroq immer noch deutlich länger dauert, als das Tanken bei einem jetzt immerhin ähnlich teuren Karoq. So viel Wahrheit muss ausgesprochen werden. Dass der Elroq die Modelllandschaft bereichern wird, ist aber keine Frage. Bestellt werden kann er übrigens ab sofort. Und wie er fährt, sollte dann in Kürze auch zu erfahren sein - natürlich auf ntv.de.

Quelle: ntv.de

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