Knast wegen Pop Ägyptische Sängerin für sexy Video verurteilt
13.12.2017, 20:00 Uhr
Wegen solcher Szenen in ihrem Musikvideo muss die ägyptische Sängerin Shyma ins Gefängnis.
(Foto: Youtube/Shyma)
Mal sinnlich in eine Banane beißen. Das hat fast jeder schon mal gemacht, ist bis heute ein bisschen kicher-provokant, macht aber auch niemanden mehr so richtig heiß - sollte man meinen. Weil ihr Video zu sexy war, wurde die ägyptische Sängerin Shyma verurteilt.
Musikvideos sind schon immer auch ein bisschen Verführung gewesen und vor allem in den vergangenen Jahren ist diese Verführung meist sexuell explizit. Gerade Popsängerinnen tanzen in knappen Höschen, trällern flirty Sätze und lassen die ein oder andere Anspielung zu. Was hierzulande längst normal geworden ist, ist in Ägypten strafbar.
Weil die Justiz in dem Land ihr Musikvideo als zu anrüchig empfindet, muss die Sängerin Shyma für zwei Jahre ins Gefängnis. Sie habe zur Unzucht angestiftet, heißt es in der Begründung des Urteils. Das berichtet unter anderem der britische Sender "BBC". Zudem müsse sie umgerechnet rund 500 Euro Strafe zahlen.
Shyma, die mit bürgerlichem Namen Shaimaa Ahmed heißt, räkelt sich in dem Clip zu einem ihrer Songs in Dessous, schleckt an einem aufgespießten Apfel herum und schiebt sich eine Banane zwischen die Kiemen. Zusätzlich wird noch mit etwas Milch herumgespritzt. Sie inszeniert sich - auch das für die wenigsten hierzulande eine Neuheit - als sexy Lehrerin, die einer Gruppe durchweg männlicher Schüler den Kopf verdreht.
"Starke Angriffe von allen Seiten"
Vor ihrer Verurteilung hatte Shyma versucht, sich für das Musikvideo zu entschuldigen. "Ich hätte mir nie vorstellen können, dass das einmal passieren würde und dass ich mich so starken Angriffen von allen Seiten ausgesetzt sehen würde, hatte die 25-Jährige auf ihrer Facebook-Seite geschrieben. Diese ist mittlerweile nicht mehr zugänglich.
Shymas Verurteilung ist kein Einzelfall in Ägypten. Im vergangenen Jahr wurden drei Tänzerinnen wegen ihres Auftritts in einem Musikvideo verurteilt. Eine andere Sängerin muss sich noch vor Gericht verantworten. Sie hatte während eines Auftritts suggeriert, es könne krank machen, aus dem Nil zu trinken.
Quelle: ntv.de, ame