Der Druck wächst Anklägerin nennt Prinz Andrew "Kröte"
15.06.2020, 18:09 Uhr
Weiterhin in der Kritik: Prinz Andrew.
(Foto: picture alliance / dpa)
Prinz Andrew scheint seine Verstrickungen in den Sex-Skandal am liebsten weiter einfach aussitzen zu wollen. Doch die Luft wird immer dünner. Nicht nur die Ermittler gehen zusehends auf Konfrontationskurs zu dem Prinzen. Auch Andrews angebliches Opfer Virginia Giuffre holt erneut aus.
Im Sexskandal um Jeffrey Epstein steht Prinz Andrew weiterhin von allen Seiten unter Beschuss. Auch Virginia Giuffre, die dem Herzog von York Missbrauch vorwirft, hat sich erneut in die aktuellen Geschehnisse eingeschaltet. Auf Twitter fand sie klare Worte für die jüngsten Aussagen, die dem Prinzen zugeschrieben werden.
Giuffre beschimpft den 60-Jährigen dort als "Kröte" und erklärt: "Er bedauert das BBC-Interview, aber nicht seine 'Freundschaft' mit Epstein, weil sie ihm 'großartige Kontakte' und vieles mehr verschafft hat."
Zuvor hatte die britische Zeitung "The Sunday Times" unter Berufung auf einen Insider berichtet, Prinz Andrew würde sein desaströses BBC-Interview bezüglich des Epstein-Skandals bedauern. Er habe es in dem Interview nicht geschafft, "sein Mitgefühl für die Opfer von Epstein angemessen oder ausreichend" zu vermitteln. Das Gespräch, in dem sich der Royal in Widersprüche verstrickte und offenkundige Falschaussagen traf, war im November 2019 von der BBC ausgestrahlt worden.
Giuffre legte nach ihrem ersten Tweet sogar noch einmal nach und verschickte ein Bild von einer Kröte. Dazu schrieb sie: "Man sieht definitiv eine große Ähnlichkeit." Der Text wurde von einigen vielsagenden Emojis begleitet. Giuffre postete unter anderem ein lachendes und ein sich übergebendes Smiley sowie eine Krone und eine königliche britische Wache.
Im Fokus der Ermittler
Prinz Andrew geriet in die Schlagzeilen, nachdem seine Freundschaft zum US-Milliardär und verurteilten Sexualverbrecher Jeffrey Epstein aufgedeckt worden war. Epstein, der 2019 durch Suizid starb, soll viele Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Eines der mutmaßlichen Opfer ist die US-Amerikanerin Virginia Giuffre.
Die heute 36-Jährige wirft dem Herzog von York vor, sie als Minderjährige dreimal zum Sex mit ihm gezwungen zu haben. Prinz Andrew bestreitet die Vorwürfe. Nach einem BBC-Interview, das für ihn zum PR-Desaster wurde, war der zweitälteste Sohn der Queen im November 2019 von seinen royalen Pflichten zurückgetreten.
Unterdessen befindet sich Prinz Andrew weiterhin im Fokus der Ermittler im Fall Epstein. Nachdem der britische Royal behauptet hatte, sich durchaus kooperationsbereit gegenüber US-Ermittlern gezeigt zu haben, wies der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman dies zurück. Zugleich rief er Andrew zur Mithilfe in den laufenden Ermittlungen auf. Auch Opfer-Anwältin Gloria Allred erhöhte den Druck auf Prinz Andrew hielt ihn dazu an, endlich "einfach die Wahrheit zu sagen".
Quelle: ntv.de, vpr/spot