Einladung nach "Tatort"-Diss Augsburger Puppenkiste veräppelt Schweiger
23.10.2019, 13:13 Uhr
Ob er die Einladung wohl annimmt? Til Schweiger.
(Foto: imago/Becker&Bredel)
Mit ihren Geschichten hat die "Augsburger Puppenkiste" Millionen Kinder zum Lachen gebracht. Humor zeigt sie nun auch im Umgang mit Til Schweiger. Nach dessen "Tatort"-Kritik mit "Puppenkisten"-Vergleich lädt ihn das Theater zu sich ein. Nur mitspielen darf Schweiger nicht - aus gutem Grund.
"Jede Folge der 'Augsburger Puppenkiste' war glaubwürdiger, besser gespielt und vor allem spannender!" So ätzte Til Schweiger auf seiner Facebook-Seite am Sonntag gegen den "Tatort" des Hessen-Ermittlers Felix Murot, gespielt von Ulrich Tukur, mit dem Titel "Angriff auf Wache 08".

Klaus Marschall, Leiter der "Augsburger Puppenkiste", kontert Schweigers Kritik.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die feine Art war das nicht, zumal der Regisseur und Schauspieler damit einen direkten Kollegen abwatschte. Schließlich ist auch Schweiger als Kommissar "Nick Tschiller" beim "Tatort" im Einsatz. Doch auch der "Augsburger Puppenkiste" stießen die markigen Worte des 55-Jährigen offenbar sauer auf. Gleichwohl reagieren die Macher des Marionettentheaters mit Humor.
So lud die "Puppenkiste" Schweiger kurzerhand zu einem Besuch ein, damit er sich selbst ein Bild davon machen kann, wie unterhaltsam die von ihr gezeigten Stücke sind. "Wenn Til Schweiger sich immer noch an die Fernsehfilme der 'Augsburger Puppenkiste' erinnert, finden wir das sehr positiv", sagte Klaus Marschall, der in der dritten Generation die "Puppenkiste" leitet, der "Augsburger Allgemeinen". Und er ergänzte: "Ich lade Til Schweiger zur Vorstellung ein."
Besuch ja, Job nein
Mit einem Augenzwinkern münzte Marschall die Aussagen des Schauspielers zugleich zu einem Kompliment um. Es sei ja davon auszugehen, dass Schweiger wisse, wovon er rede. "Vom Alter her passt er gut hinein in die Generation, die mit der 'Augsburger Puppenkiste' aufgewachsen ist", so der Chef des Marionettentheaters.

Gestatten, Jim Knopf - 2018 feierte die "Puppenkiste" 70-jähriges Bestehen.
(Foto: picture alliance / Stefan Puchne)
Zugleich konnte sich Marschall einen Seitenhieb auf Schweiger dann doch nicht ganz verkneifen. Der Filmemacher sei zwar als Besucher herzlich willkommen, für eine Beschäftigung bei der "Puppenkiste" sei er jedoch eher ungeeignet. "Nuscheln ist sein Markenzeichen. Ob das für unsere Figuren zuträglich wäre?", witzelte Marschall im Gespräch mit der Zeitung.
Von "Jim Knopf" bis "Urmel"
Das Theater im Südwesten Bayerns existiert seit 1948 unter dem Namen "Augsburger Puppenkiste". Überregional bekannt wurde es in den 50er-Jahren, in denen es mit Produktionen für das Fernsehen begann. Bis in die 90er-Jahre entstanden so Stücke wie "Kater Mikesch", "Jim Knopf" oder "Urmel aus dem Eis", mit denen Millionen Kinder aufwuchsen.
Fun Fact am Rande: Die Produktion von "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt", bei der viele ebenfalls an die "Augsburger Puppenkiste" denken, stammte gar nicht von dem Marionettentheater, sondern wurde unter der Regie von Armin Maiwald für den "Westdeutschen Rundfunk" (WDR) realisiert. Maiwald wiederum kennen viele als Miterfinder und Sprecher der "Sendung mit der Maus". Aber das ist nun wirklich eine ganz andere Geschichte.
Quelle: ntv.de, vpr