Unterhaltung

Kinoerfolg aus dem Iran Berlinale macht "Taxi" zum Renner

Der Iran ließ Jafar Panahi nicht ausreisen: Die Nichte des Regisseurs, Hana Saeidi, nimmt in Berlin den Goldenen Bären für den Film "Taxi" entgegen.

Der Iran ließ Jafar Panahi nicht ausreisen: Die Nichte des Regisseurs, Hana Saeidi, nimmt in Berlin den Goldenen Bären für den Film "Taxi" entgegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das wird den Zensurbehörden in Teheran gar nicht gefallen: Die Auszeichnung mit dem Goldenen Bären katapultiert den Berlinale-Erfolg "Taxi" von Jafar Panahi auf den besten Weg zum internationalen Kassenschlager.

Der bei der Berlinale ausgezeichnete Film "Taxi" des iranischen Regisseurs Jafar Panahi ist bereits in über 30 Länder verkauft worden. Der internationale Filmvertrieb Celluloid Dreams erklärte in Paris, "Taxi" werde in rund 20 europäischen Ländern sowie in Russland und der Türkei zu sehen sein.

Ausgezeichnet bei der Berlinale 2015: Regisseur Jafar Panahi als Taxifahrer in einer Szene seines Films "Taxi".

Ausgezeichnet bei der Berlinale 2015: Regisseur Jafar Panahi als Taxifahrer in einer Szene seines Films "Taxi".

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Heimat des Regisseurs ist der Streifen verboten. Zum Ärger der sittenstrengen Mullahs beschert die Ehrung beim wichtigsten deutschen Filmfestival dem Film nun große internationale Aufmerksamkeit. Abgesehen von Russland, Türkei und 20 weiteren Ländern Europas haben nach Angaben des Filmvertriebs auch Taiwan, Hongkong, China, Brasilien und Kolumbien den Film bestellt. Verhandlungen liefen demnach noch mit Großbritannien und den USA.

Das Werk Panahis hatte den Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale bekommen. "Taxi" ist ein Episodenfilm, der komplett im Innenraum eines Taxis spielt, das Panahi selbst steuert. Weil der Iraner in seiner Heimat einem Berufsverbot unterliegt, hatte er "Taxi" heimlich gedreht. Panahi zeigte sich am Sonntag "glücklich" über die Auszeichnung.

Sieg der Meinungsfreiheit

Der iranische Filmemacher war während der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009 festgenommen worden. Im Jahr 2011 wurde er wegen "Propaganda gegen das Regime" zu einem 20-jährigen Arbeitsverbot verurteilt. Das harte Urteil konnte den Filmemacher nicht von seinem künstlerischen Streben abhalten.

Kritiker feierten seinen Wettbewerbsbeitrag als "Sieg der Meinungsfreiheit und der Freiheit der filmerischen Erzählung". Dank des Goldenen Bären aus Berlin bekommt der Iraner nun die Anerkennung eines internationalen Publikums. Nach Berlin reisen durfte Panahi nicht. An seiner Stelle nahm seine Nichte Hana Saeidi die Auszeichnung entgegen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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