Sexismusdebatte im Filmgeschäft Björk berichtet von Belästigung
15.10.2017, 19:16 Uhr
"Das ist ein universelles Ding." Sängerin Björk schaltet sich in die Diskussion über Sexismus im Filmgeschäft ein.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Weinstein rütteln an der Mauer des Schweigens in der Branche. Nun berichtet auch Sängerin Björk von einem zudringlichen Regisseur und warnt andere Frauen.
Die isländische Sängerin Björk hat öffentlich davon berichtet, dass sie von einem dänischen Regisseur belästigt wurde. "Mir wurde bewusst, dass es ein universelles Ding ist, dass ein Regisseur seine Schauspielerinnen berühren und belästigen kann, wie er will, und dass die Institution Film das erlaubt", schrieb die 52-Jährige auf ihrer Facebook-Seite. Als sie den Mann abgewiesen habe, habe er geschmollt, sie bestraft und vor dem Team schlecht gemacht.
Sie selbst habe die Situation überwunden - weil sie stark sei, keine schauspielerischen Ambitionen habe und einfach habe gehen können. "Ich mache mir aber Sorgen, dass andere Schauspielerinnen, die mit demselben Mann arbeiten, das nicht schafften", schrieb Björk. Den Namen des Regisseurs nannte die Sängerin nicht. Innerhalb einer Stunde reagierten mehrere Tausend Menschen auf ihren Eintrag.
Björk veröffentlicht ihren Bericht nur Tage nach Bekanntwerden der sexuellen Übergriffe des erfolgreichen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein. Wie sich herausstellte, waren dessen Vergehen vielen Insidern seit langem bekannt, was zu einer Debatte über sexistische Gewalt in der Filmbranche geführt hat. Auch in Deutschland wird das Thema inzwischen diskutiert, unter anderem von Heidi Klum und Regisseurin Isabell Suba.
Quelle: ntv.de, fhe/dpa/afp