"Musste Hartz IV beantragen" Corona lässt Martin Kesici abstürzen
04.03.2021, 15:16 Uhr
Von der Corona-Krise gebeutelt: Martin Kesici.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Corona-Pandemie stürzt viele Menschen in eine Existenzkrise. So auch Martin Kesici. Der Sänger und Ex-Dschungelcamper offenbart nun, dass er finanziell bereits mit dem Rücken zur Wand stand. Auch seine Depressionen kehrten zurück.
Ein Lebemann war Martin Kesici zweifelsohne schon immer. Doch bislang hat er es dann doch stets geschafft, sich irgendwie durchzuwurschteln, seit er mit dem Gewinn der Casting-Show "Star Search" 2003 seine Karriere als Musiker begonnen hatte.
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Kesici arbeitete beim Radio, nahm Hörspiele auf, schrieb einen Song für den Eurovision Song Contest (ESC), trat in Dokusoaps wie "Tattoo Attack - Deutsche Promis stechen zu" oder in Reality-TV-Formaten wie dem Dschungelcamp, "Fort Boyard" und "Adam sucht Eva - Promis im Paradies" auf.
2019 sorgte der Rockmusiker dann allerdings für weniger schöne Schlagzeilen. Wegen psychischer Probleme weist er sich damals selbst in eine Klinik ein. Dort absolviert er eine achtwöchige Therapie. Zunächst mit Erfolg. Doch seit einiger Zeit sind seine Depressionen nun wieder zurück, wie der 47-Jährige im Interview mit RTL verrät. Schuld daran ist nicht zuletzt die Pandemie.
"Ich schlucke wieder Pillen"
"Für mich als Künstler ist die Corona-Krise einfach nur fatal", sagt Kesici im RTL-Gespräch und ergänzt: "Ich habe letztes Jahr ein neues Album rausgebracht und wollte eigentlich auf Tour gehen. Aber durch die Pandemie ist das natürlich alles flach gefallen, meine erhofften Einnahmen konnte ich mir abschminken."
Finanziell brachte ihn das an den Rand des Ruins, räumt der Sänger ein. "Ich habe für ein paar Monate Hartz IV beantragen müssen", erklärt er. "Ich war nie ein sparsamer Mensch. Wenn ich Geld habe, gebe ich es aus. Aber die wenigen Rücklagen, die ich hatte, sind auch komplett weg", erläutert er weiter die Situation.
Abgesehen von den finanziellen Folgen sind es aber eben auch die psychischen Auswirkungen, die Kesici zu schaffen machen. "Seit vier Monaten schlucke ich wieder Pillen", gibt er zu. Er wolle jedoch möglichst bald wieder damit aufhören. "Das kann keine Dauerlösung sein."
Neue Freundin, neuer Job
Doch es gibt auch Lichtblicke in Kesicis Leben. So hat er seit drei Monaten eine neue Freundin namens Kathrin, über die er schwärmt: "Ich bin total verliebt." Auch Arbeit hat er wieder gefunden - bei einem Whisky-Hersteller in Dresden. "Ich packe da richtig mit an, fülle Flaschen ab, beklebe sie und fahre sogar mit dem Gabelstapler durch die Gegend. Ich habe sogar meine eigene Whisky-Sorte bekommen", sagt Kesici im RTL-Interview stolz.
Reich werde er mit dem Job zwar nicht, "aber es ist genug zum Leben", so Kesici. Für die Arbeit will der Ur-Berliner sogar seinen Wohnort wechseln. "Ich habe eh genug von Berlin", sagt der Musiker, der also demnächst womöglich seine Zelte in Dresden aufschlagen wird.
Quelle: ntv.de, vpr